Dienstag, 1. April 2008

Angkor Thom, Ta Prohm und Angkor Wat

Nach Bangkok war unsere erste Station Siem Reap in Kambodscha. Dort befinden sich die Tempelanlagen aus der Angkor Zeit.

Angkor Thom bedeutet soviel wie „grosse Hauptstadt“, innerhalb dieser Stadt wohnten über eine Million Menschen, nämlich: der Königshof, die Priesterschaft sowie hohe Beamten, Soldaten und Bürokraten. Das einfache Volk lebt ausserhalb der Stadt. Angkor Thom war eine befestigte Stadt, denn sie hatte einen Wassergraben, voll mit Krokodilen, eine ziemlich dicke Befestigungsmauer und grosse Tore. Doch das Spezielle an Angkor Thom war der Tempel, denn er war sowohl Brahma, Vishnu und Shiva (Hindu-Götter), alls auch Buddha und Naga (buddhistischer Schlangengott) geweiht. Denn eigentlich waren die Hindus (indischer Glaube) zuerst in Kambodscha angelangt, und erst mit der Zeit kamen die Buddhisten nach Kambodscha. Der Tempel von Angkor Thom sollte also ein Symbol des Friedens zwischen Hindus und Buddhisten sein.
Unsere nächste Besichtigung war Ta Prohm, eine Universität, die heute von Bäumen und Wurzeln umschlungen ist (man kann sich vorstellen wie die Tempel zur Zeit ihrer Wiederentdeckung ausgesehen haben). Die Kambodschaner sind sehr stolz, eine kambodschanische „Mona Lisa“ zu haben. Doch was ich sah, war weitaus schöner als die flotte Lisa! Es war eine heilige Frauenskulptur, halbverborgen zwischen zwei Wurzeln, bloss ihr Gesicht kommt zum Vorschein und sie hat ein mystisches Lächeln. Wunderschön!
Zum Schluss sahen wir uns Angkor Wat an. Angkor Wat ist eine Tempelanlage, die Vishnu geweiht und damit ursprünglich hinduistisch war und trug daher den Namen „Vrah Vishnuloka“, das soviel bedeutet wie „heiliger Wohnsitz von Vishnu“. Als dann der Buddhismus kam, wurde aus „Vrah Vishnuloka“ Angkor Wat, was „grosses Kloster“ bedeutet. Doch obwohl Angkor Wat Vishnu geweiht war, beachtete der König, der die Tempelanlage erbaute, auch die anderen zwei Hauptgötter der Hindus, also liess er drei Türme in Angkor Wat bauen: zwei Kleine und einen Grossen. Die beiden kleinen waren Brahma und Shiva geweiht und der grosse Vishnu.
Ich war ein wenig enttäuscht von Angkor Wat, hatte ich mir doch die Tempelanlage viel prachtvoller (ähnlich dem Modell in Bangkok) vorgestellt. Die beiden anderen Tempel überstiegen dafür meine Erwartungen bei weitem.

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Das ist die Mona Lisa von Kambotscha
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Der Grand Palace von Bangkok

Meine Mutter sah furchtbar aus in dem „Hemd“, das sie tragen musste, damit sie in den Tempel gelassen wurde, sonst würde sie Buddha beleidigen und ihm nicht genügend Respekt erweisen. Nun liefen wir Richtung obere Terrasse, einer Terrasse, die vier Monumente, 2 Dämonenwächter und ein Smaragden--Buddha trägt. Zuerst schauten wir uns die Dämonenwächter an: Dämonenwächter waren „furchterregende“ Holzfiguren, die dazu dienten, böse Geister und Energien von dem Bewachten fernzuhalten. Nun gingen wir zum ersten der vier Monumente, einem Reliquienschrein nach srilankischem Baustil, der, der Legende nach, die Knochen Buddhas beherbergt und nur aus Goldblättchen sein soll. Das zweite Monument war eine Stupa in thailändischem Baustil. Die Stupa bewahrte die heiligen buddhistischen Palmblattschriften (so etwas wie bei uns eine Bibel). Das dritte Monument war ein Miniaturmodell von Angkor Wat, das meiner Meinung nach schöner ist, als das Original. Das letzte Monument ist ein Kloster, dessen Dach in kambodschanischem Baustil und das Haus in thailändischem Stil gebaut sind. Das Kloster hat keine Mönchszellen, stattdessen bewohnt der Smaragd-Buddha das Kloster.
Eigentlich besteht der Smaragd-Buddha gar nicht aus Smaragden, aber dafür muss ich Euch die ganze Geschichte er-„schreiben“, die zu diesem Namen führt: Bei seiner Entdeckung 1434 in einer Stupa in Chiang Rai hielt man die Statue zuerst für einen normalen Buddha aus Gips. Später bemerkte der Abt, der die Statue entdeckt hat, dass der Gips von der Nase abbröckelte und die Statue im Innern aus grünem Stein war. Der Abt hielt es anfangs für einen grünen Smaragd, daher der Name. Doch in Wahrheit besteht der Buddha aus Jade.
Nun lief unsere Führerin zu den Bildergalerien, die, die Legende vom Krieg zwischen König Rama und Ravana aufzeigten. Der Krieg entstand, weil Ravana (Dämonenkönig) Ramas (Menschenkönig) Frau Sita entführt hatte (ähnlich wie im trojanischen Krieg – immer diese Kämpfe der Weiber wegen...!). Die Legende endet damit, dass Ravana sein Leben verliert und Rama, unterstützt von seiner Affentruppe, seine Frau zurückbekommt (happy end!).

Doch ich weiss jetzt etwas, ich werde noch in diesem Leben Buddhist, vielleicht sogar ein Mönch!

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Das ist der Affenkönig der Ravana tötet
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Das ist Ravana
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Der Mann auf der Kutsche ist Rama
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Das ist der "SmaragdBuddha" leider konnten wir keine gute Fotos machen da man bloss von aussen fotographieren durfte
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Meine Mutter sieht doch furchtbar aus!

Der erste Tag in Bangkok

Von Sydney aus flogen wir neun Stunden nach Bangkok.

Nach dem sich Salome in unserem Führer schlau gemacht hatte, führte sie uns zu einem riesigen Markt, den so genannten GG Market. Dort hatte es alles. Von riesigen Statuen, zu Musikinstrumenten, zu Klamotten, bis hin zu den verschiedensten Tieren.
Das Einzige, das wir länger anschauten waren die Tiere. Es hatte Hunde und deren Welpen. Es gab auch Papageien, Eichhörnchen, Fische, Hähne, usw. Die einzigen Fische, die mich faszinierten, waren die Kampffische. Ich wusste gar nicht, dass diese existieren. Das sind schwarze Fische, die gegen einander kämpfen bis einer tot ist.
Da gab es auch Kampfhähne. Normalerweise haben diese Rasierklingen an den Füssen angemacht. Da reicht ein *Kick* in die Kehle und der andere stirb. Aber die am Markt hatten das glücklicherweise nicht. Sie pickten vergeblich auf einander ein. Als wir den Markt verliessen, sahen wir einen ganzen Stand voll mit grillierten Heuschrecken, Maden und anderen Insekten.
Ich dachte endlich kommt Caspar zu seinen lang ersehnten grillierten Heuschrecken in Honig getaucht. Von denen er schon die ganze Reise schwärmt. Doch im entscheidenden Moment wollte er doch nicht.
Später am Abend liessen wir uns alle massieren. Es war eine traditionelle Thaimassage. Wir bekamen ein Pyjama zu anziehen. Die Kraft, mit der wir massiert wurden, war einfach herrlich. Nach dieser Massage fühlte ich mich ganz anders. Es war ein sehr schöner Tag mit viel Abwechslung.
Liebe Grüsse Jil <3<3<3

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Diese hier, sind die Kampffische:
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Kampfhähne:
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Sydney Opera House

Wir flogen von Neuseeland nach Sydney. Dort besuchten wir das Opernhaus, ein schönes, riesiges Gebäude, das im Jahre 1959 gebaut wurde und zwar von J¢rn Utzon, einem dänischen Architekten. J¢rn Utzon hatte mit dem Sydney Opera House eine bannbrechende Konstruktion vorgeschlagen, in dem er versuchte, aufgestellte „Segel“ zu bauen, die keine Säulen haben und damit den Theater- bzw. Opernbesuchern nicht die Sicht versperren konnten. Allerdings war zu dieser Zeit diese Konstruktion nahezu unlösbar. Erst in einem Geistesblitz schlug er vor, eine Halbkugel auseinander zu nehmen und Teile davon, als aufgestellte Segel zu verwenden. Doch als das Gebäude statt sechs Jahre, vierzehn Jahre bis zur Fertigstellung dauern sollte, und man dafür USD 50 Millionen anstatt USD 3,5 Millionen bezahlen sollte, hat man ihm gesagt, entweder er müsse gehen oder er darf als Berater des Projektes bleiben. Er entschied sich zu gehen. J¢rn Utzon hat sein Werk bis heute nie fertig gesehen. Im Jahre 2003 wurde J¢rn Utzon der „Pritzker Architecture Prize“ für das Sydney Opera House verliehen – der weltweit renommierteste Preis im Bereich der Architektur!

Mich erinnerte das Opernhaus an das Götheanum von innen. Denn statt Knöpfe im Ohr brauchen sie Glasringe, die sie von der Decke hinunter lassen, damit die SängerIn sich selber hören. Zuerst zeigten sie uns bei der Führung den Theaterbereich, dort probierten wir aus, ob es ein Echo gäbe: Nichts, schweigende Stille. Dann erzählte er uns, wer schon alles von den berühmten Personen dort war. Mein Liebling war „Bugs Bunny“!
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Hyde Park Barracks Museum
Die Engländer brachten ihre Gefangenen auf die Insel Australien, weil sie diese in England nicht mehr haben wollten. Weshalb man beispielsweise ins Gefängnis kam:
Eifersucht 8 Jahre!
Mord 7 Jahre!
Fahrlässigkeit 3 Jahre!
Kartoffeln stehlen 4 Jahre!
Stehlen 8 Jahre!
Krankheit vortäuschen 36 Peitschenhiebe!
Widersprechen 50 Peitschenhiebe!
Fluchen 25 Peitschenhiebe!
Arbeit verweigern 70 Peitschenhiebe!
Ehebruch Todesstrafe!
Wer wegrannte, musste drei Jahre Eisenkugeln tragen oder ist schlicht einfach verhungert!
Auf diesem Schiff, dem sog. Hulk, sind einige gestorben und diejenigen, die nicht gestorben sind, wurden angekettet. Sydney wurde von freigelassenen Verbrechern gegründet.
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Euer Eric

Sky Jump vom Sky Tower

Der „Sky Jump“ und der „Sky Walk“ waren das grosse Ereignis von Auckland (Neuseeland), und überall konnte man Prospekte davon finden. Auch Eric und ich fanden welche, und sobald wir sie durchgesehen hatten, begannen wir davon zu schwärmen, wie es wäre, den Sky Walk auf einem 1m breiten Absatz 360 Grad um den Sky Tower zu laufen und dabei 192m in die Tiefe zu schauen. Oder wie es wäre den „Sky Jump“ zu springen, 16 Sek. lang in der Luft, während 11 Sekunden lang ein Tempo von 78 km/h zu spüren und die Höhe von 192m im fast freien Fall zu überwinden. Doch nie hätten wir uns erträumt, dass wir eines davon tun würden...

Am späten Morgen assen wir gemütlich unser Frühstück, und als wir beinahe fertig waren, gesellten sich Salome und Philipp zu uns. Philipp’s Begrüssung lautete: „Entweder ihr macht es oder nicht!“ „Was denn?“ fragte ich. „Wir springen den Sky-Jump,“ sagte Salome. Uns fielen die Kinnladen herunter, denn das hätten wir am wenigsten erwartet. Wir einigten uns auf die Reihenfolge, Eric sollte zuerst springen, dann Salome, anschliessend ich, dann Jil und schliesslich Philipp. Ausserdem hätten wir jetzt zwei Stunden Zeit, um uns psychisch und physisch darauf vorzubereiten.

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Sky Jump – Eric
Als Salome und Philipp uns fragten, ob wir „ja“ sagen, hatte ich schon ein mulmiges Gefühl. Aber als sie dann sagten, dass wir den „Sky Jump“ machen werden, haute es mich fast aus den Socken! Denn ich hatte schon davon erzählt, dass ich es gerne machen würde. Ich hatte mir selbst ins Fleisch geschnitten und es tat weh, denn ich sprang als erster. Als wir oben waren und ich mich verabschieden musste, hatte ich seit langem das Gefühl, der Situation alleine ausgeliefert zu sein. Ich trat ins Zimmer, in dem ein dicker Draht war, an dem wir gesichert werden, bevor wir springen. Ich trat auf die Plattform und schaute runter, ich lehnte nach vorne, er zählte „three, two, one, zero, go“. Dann liess ich los! Ich sauste fünf Meter hinunter, dann machte es einen Zwischenhalt: Jemand machte ein Photo und dann ging es abwärts. Ich fühlte mich frei von allen Sorgen und vom Blogschreiben. Doch als ich unten ankam, dauerte es 5 Minuten und Salome landete neben mir. Das dritte, was sie sagte: „Das wird ein guter Blogaufsatz!“ Dann ging es eine Viertelstunde und alle waren unten. Die Sky-Jump-Gesellschaft hatte nicht so viel Andrang, so liessen sie uns noch einmal umsonst springen!

Euer Eric
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Sky Jump – Salome
Der Abschluss von Neuseeland musste etwas besonderes sein, soviel wussten Philipp und ich. Die Neuseeländer lieben den Kitzel mit dem Adrenalin – Bungy Jumping, River Rafting, Abseiling, Swim with the Sharks, Paragliding und vieles mehr wird angeboten. Und nachdem uns Caspar und Eric ständig in den Ohren gelegen haben, dass sie unbedingt vom Sky Tower springen wollten und auch würden, liessen Philipp und ich diese Gelegenheit zur Mutprobe nicht aus. Ich selbst habe schreckliche Höhenangst und das letzte, was ich mir vorstellen konnte, war von einem Turm zu springen. Doch Philipp sieht dies anders: mitgegangen, mitgefangen und im Seil gehangen.
Auf dem Weg zum Empfang überlegte ich mir immer die Statistiken: Eigentlich konnte es ja gar nicht gefährlich sein, denn sonst hätten sie ja längst dieses Angebot eingestellt. Anderseits kamen mir plötzlich Geschichten in den Sinn, wo menschliches Versagen zu Todesfällen geführt hatte. Wir erhielten unser Outfit – schick sahen wir aus in unserem Mondlandeoverall – windschnittig. Im Lift überkam mich ein mulmiges Gefühl, diese 192m waren doch sehr hoch, und es half auch nichts, dass man vom Lift teilweise einen Blick auf die Wolkenkratzer erhaschen konnte. Oben angekommen ging alles sehr professionell vor sich. Eric war der Erste. Er wurde gesichert, angeseilt und ausgefragt, schon stand er auf der Plattform. Ich machte mir Vorwürfe, was, wenn jetzt etwas passierte, was, wenn just in diesem Fall etwas schief lief. Ich mochte es mir gar nicht ausmalen. Ich sah ihn ganz vorne an der Plattform stehen und - er sprang. Mir stockte der Atem. Das Drahtseil neben mir ratterte los, immer schneller und schneller, was wenn es nicht bremste!?! Plötzlich verlangsamte es und stoppte ganz. Gott-sei-Dank!
Jetzt war die Reihe an mir. Mit einem halben Liter weniger Flüssigkeit, aber noch immer gleich schwer, wagte ich mich auf die Plattform. Der nette junge Mann (war er nicht etwas zu jung für diesen verantwortungsvollen Job???) fragte mich aus, und erklärte mir das Vorgehen. Ich nickte und lächelte und nickte (was blieb anderes übrig?). Dann war ich auf der Plattform ganz vorne, halb hingekrochen, mit sehr weichen Knien. Er riet mir, nicht hinunterzuschauen, aber auf dieses Gefühl wollte ich nun doch nicht verzichten. Schliesslich hatten wir ja dafür bezahlt und auch wenn es das letzte in meinem Leben sein sollte, so wollte ich nun endlich an einer Kante stehen und in die Tiefe blicken und den Wind spüren. Die Angst überkam mich. Er zählte von drei rückwärts auf null. Ich konnte einfach nicht loslassen, zudem wollte ich selbst innerlich bereit sein, in die Tiefe zu springen. Ich liess mich los, liess mich einfach in die Seile fallen – und gleich danach bremste es mich wieder. Was, was war passiert? Hatte sich das Seil etwa verheddert? Sie riefen mir etwas zu, ich hörte nicht richtig, dann nochmals: „Look up and smile for the photo!“ Ach ja, ich hatte es in meiner Angst ganz vergessen, er hatte mir ja gesagt, dass es zwischendrin einen Zwischenhalt gäbe. Schon ging es weiter in die Tiefe, die Häuser sausten vorbei und der Boden kam immer näher, dort wo der grosse, weisse Punkt war, sollte ich landen. Schon wurde ich abgebremst und war mit weichen Knien gelandet. Eric und der Helfer gratulierten mir. Ich hatte noch immer sehr zittrige Knie, aber lachte und war auch stolz auf mich wie übrigens auf uns alle – denn ein Sprung vom Turm war mir bisher nur in Albträumen vorgekommen und nun war er Realität geworden und - hat mir sogar ein ganz klein bisschen Spass gemacht.

Eure Salome
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Sky Jump – Caspar
Ich ass gemütlich mein Müsli, als Salome und Philipp sich zu uns gesellten und uns mitteilten, wir würden heute den Sky Jump machen: Mir ging glatt die Puste aus! Anschliessend überkam mich eine Mischung aus Angst und Freude. Angst, aus blossem Gedanken an das Springen; Freude, weil ich mir das ja eigentlich gewünscht hatte.
Zwei Stunden später, während derer ich mich mental auf den Sprung vorbereiten konnte, fuhren wir mit dem Glaslift die 192m hoch: Uuii, war das hoch! Als wir oben ankamen, dachte ich, ich würde hier niemals runterspringen. Und als ich Eric, der erste Sprungkandidat auf der Plattform sah, dachte ich, er würde zurückgehen, doch er sprang – Jil entwich ein Schrei! Und ich überlegte mir, ob ich den Mumm hätte zu springen. Nach scheinbar einer Ewigkeit war die Reihe an mir! Die Crew hatte Geschick darin, mich zu beruhigen. Durch die Glaskabine sah ich ein älteres Ehepaar, das mir die Daumen drückte. Da bekam ich ein bisschen mehr Mut! Nachdem die Crew mein Gewändchen doppelt gesichert und überprüft hatte, hiess es raus auf die Plattform. Das allererste, was ich tat, war hinunterzuschauen: Ein grosser Fehler! Langsam wich ich zurück in die Mitte der Plattform. Irgendwann, nach einer zweiten Ewigkeit, sagte der Crew-Mann, der mich begleitete: „Ich zähle jetzt rückwärts von drei: drei, zwei, eins, spring!“ Doch meine Hände waren wie Karabiner, die klemmten. Erst bei minus eineinhalb, liess ich los und sprang... doch nach ungefähr 5 Metern hielt ich an, der Crewman stand mit einer Kamera und sagte: „Cheese!“ Danach ging es weiter in die Tiefe. Vor Angst schossen meine Hände auf den Karabiner, der mich hielt. Schliesslich wurde mein Fall abgebremst und als ich unten ankam, fiel ich auf die Knie (absichtlich und unabsichtlich) und begrüsste festen Boden und Mutter-Erde.
Anschliessend fragte uns die Crew, ob wir alle nochmals springen wollten. Diesmal hatte ich nicht mehr so viel Schiss und genoss den Flug. Doch ich weiss jetzt: DAS war das tollste Erlebnis auf der ganzen Südsee-Reise!

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PS: Ich hoffe, Salome hat jetzt keine Höhenangst mehr!
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Sky Jump - Jil

Als Philipp und Salome uns am Morgen von ihrer Idee erzählten, konnte ich das Ganze nicht glauben. Sie sprachen aber so ernst, dass ich keine andere Wahl hatte. Ich war schon bevor wir losgingen total zitterig. Als wir schliesslich unten am Turm standen, glaubte ich nicht, dass ich mich trauen würde. Wir alle hatten unsere Gestältchen, an denen wir später gesichert wurden, schon an, da wurde uns ein Film gezeigt, wo sie von Turm sprangen. Ich dachte, dass kann ja nicht so schwer sein. Auf dem Lift nach oben sah die ganze Sache schon wieder anders aus. Ich hatte ein Kribbeln im ganzen Körper. Ich hatte Angst. Von da an ging alles ganz schnell. Es war wie ein Film. Wir alle standen schon oben auf dem Turm. Eric wurde gesichert und sprang runter. Mir entwich ein kurzer Schrei. Plötzlich war Eric weg. Ich stand da, wusste nicht wie es ihm geht, wusste nicht wo er war, doch ich befürchtete nicht, dass er tot sei. Als der Draht, an dem wir angemacht wurden wieder oben war wusste ich es geht ihm gut. Als nächst sing Salome. Dann Caspar. Als Caspar gesichert wurde, spürte ich wie mein Herz sich zusammen zog. Ich wusste: als nächstes bin ich dran!!! Es war wie eine eiserne Hand, die mein Herz umgriff und zudrückte. Als der Draht wieder oben war, musste ich auf die Plattform stehen und mich sichern lassen. Ich hatte Angst, wollte zurück, doch ich ging tapfer vorwärts. Ich stand schon an der Kante, vor mir war nichts mehr, ausser dem tiefen Abgrund. Ich schaute runter, sofort schnürte sich die eiserne Hand enger um mein Herz.
Es war nur noch meine eigene Kraft, die mich auf der Plattform hielt. Der Sicherungsmann zählte von drei rückwärts. Als er schon lange bei Null war, sprang ich noch immer nicht. Ich musste nicht einmal springen, loslassen hätte gereicht. Doch meine Hände hielten sich so krampfhaft fest, wie die um mein Herz. Es brauchte so viel Kraft um loszulassen. Doch plötzlich ging es und ich stürzte in die Tiefe. Als die Maschine mitten in der Luft kurz anhielt, war ich beruhigt, denn ich wusste die Maschine kann mich halten. Unten angekommen war ich total aufgelöst. Die ganze Last die ich noch 12 Sekunden zuvor trug, ist abgefallen. Ich zitterte und spürte Tränen in den Augen. Ich musste mich hin setzen, ich war zu schwach um zu stehen.
Als Philipp unten ankam, wurden wir gefragt, ob wir nochmals springen wollen. Wir alle antworteten sofort mit *JA*. Das zweite Mal war ganz anders. Diesmal ging ich als Zweite. Das loslasse war nochmals schwierig, doch es ging alles viel schneller. Unten angekommen, war das zittern nicht mehr da.
Ich war so unendlich stolz, dass wir es alle geschafft haben! Ganz besonders auf Salome mit ihrer Höhenangst.
Seid lieb umarmt Eure Jil
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Sky Jump – Philipp
Auckland war für mich eher langweilig und ich denke für die Kinder auch. Sie wollten nur auf diesen Turm und wir wollten ihnen noch etwas Heisses bieten und so sind Salome und ich auf die Idee gekommen, als Abschluss von Neuseeland von diesem Turm zu springen. Wir erzählten den Kindern am Morgen von unserem Vorhaben und alle haben spontan „ja“ gesagt. Ich glaube, sie waren sich nicht bewusst, auf was sie sich eingelassen haben. Doch dies hat sich schnell geändert. Wir reservierten auf 14.00 Uhr, demnach waren es noch drei Stunden bis zum Absprung. Die Kinder machten sich gegenseitig Mut mit Zusprüchen, und ich habe diese Aufmunterungen jeweils gekontert. Doch all meine Bemühungen, den Kindern Respekt einzuflössen, haben nicht gefruchtet. Um 15.00 Uhr stand Eric als Erster auf der Plattform. Ich habe mich gefragt, wird er wohl springen. Viele Szenarien sind mir durch den Kopf gegangen, doch dass er ohne mit der Wimper zu zucken springen würde, nie. Ich war unendlich stolz auf Eric, zumal er ja auch der erste Springende war. Es folgten Salome, Caspar und Jil, bei allen sah ich etwas Ängstliches, als sie auf die Plattform stiegen. Und alle hatten sie ihre Ängste überwunden und sich in die Tiefe gestürzt.
Jetzt war ich mutterseelenallein und ich musste auf die Plattform. Als ich vorne ankam und hinunterschaute, dachte ich: „Scheisse, die sind da runtergesprungen!“ Von jetzt an ging alles sehr schnell: Anbinden, Kontrollieren, von drei Abwärtszählen und GO! Ich sprang, ohne viel zu überlegen, denn sonst wäre ich vielleicht nicht gesprungen. Der Flug war mega, doch beim zweiten Mal habe ich ihn doch mehr genossen. Ich war mega stolz auf uns alle.
Euer Philipp
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