Dienstag, 3. Juni 2008

Hiroshima

Nachdem die Amerikaner sich der Niederlage Hitlers sicher waren, konzentrierten sie sich auf Hitlers Verbündeten im Fernen Osten: Japan. Die Japaner hatten es sich auf den Inseln im Osten bis und mit Hawaii bequem gemacht. Mit Mühe und Not hatten die Amerikaner all diese Inseln zurückerobert, was sie allerdings einen Tribut von 70’000 Soldaten gekostet hatte. In Okinawa angekommen, hatten sie drei Exemplare der Atombombe, die sie in einem Wettrüsten mit den Deutschen (Hitler bluffte nur) entwickelt hatten. Als sie die erste Bombe in der Wüste Mexikos getestet haben, stellten sie fest, dass die Atombombe eine Stärke von über 12'000 Tonnen TNT (Sprengstoff) hatte. Der Deckname der Atombombe war, so grausam es auch klingt, „Spielzeug“ (gadget). Ein Spielzeug, das über eine Million Menschen in zwei Schlägen töten wird. Die Bombe, die Hiroshima dem Erdboden gleichmachen sollte, hiess „Little Boy“ (kleiner Junge (welch eine Ironie, wenn man meinen Namen damit vergleicht)). Während die Bombe, die auf Kokura landen sollte, „Fat Man“ (fetter Mann) hiess. Der kleine Junge sollte auf Hiroshima fallen, da dies eine der grössten Städte Japans war und zudem kein Kriegsgefangenenlager hatte. Dazu verhielten sich die Amerikaner meiner Meinung nach heimtückisch und hinterhältig, da Präsident Truman anordnete, an den vorherigen Tagen Erkundungsflugzeuge über das Zielgebiet zu fliegen. Am 6. August 1945 um 8.10 Uhr wurde eine Warnung im Radio gegeben, worauf die Leute in die Schutzkeller gingen. Um 8.15 Uhr wurde eine Entwarnung gegeben (die Leute kamen wieder heraus), denn man hielt es für ein weiteres Erkundungsflugzeug. Doch sollte sich herausstellen, dass dieses keineswegs eines war! Um 8.16 Uhr explodierte der Kleine Junge über Hiroshima. Passanten, die auf der Strasse gingen, wurden ihre Umrisse in die Wand dahinter gebrannt, bevor sie weggeschleudert wurden, die oberste Hautfläche weggeschmolzen, ehe die Leute verbrannten. Insgesamt herrschte eine Million Grad Celsius. Zwischen 90'000 und 200’000 Menschen starben sofort, 60'000 weitere einige Wochen später an der Verstrahlung und Krebsfolgen.

Auf Druck der Potsdamer Erklärung (von den USA, Grossbritannien und China erstellt) war die japanische Regierung bereit zu kapitulieren, doch das japanische Militär stellte vier für Amerika unakzeptierbare Bedingungen:

1. Erhaltung des Tennō-Regimes
2. Keine Besetzung Japans durch amerikanische Truppen
3. Abrüstung japanischer Truppen
4. Prozesse gegen Kriegsverbrecher nur vor japanischen Gerichten.

Da Amerika diese Bedingungen nicht akzeptieren wollte, tat es so, als sei es im Besitz tausender Atombomben und wollte die letzte auf Kokura abwerfen, da diese Stadt Mitsubishi-Rüstungslager hatte. Doch auf dem Flug dahin, war es zu neblig, um etwas erkennen zu können, deshalb flog der Pilot auf das Ausweichziel Nagasaki. Als die japanische Regierung davon erfuhr, verfehlte die zweite Bombe ihre Wirkung nicht. Sie fürchtete, eine dritte Bombe könnte Tokyo zerstören: Sofort und bedingungslos kapitulierte Japan. Gewisse Generäle befahlen ihren Untergebenen, den Selbstmord und töteten sich gemeinsam mit ihnen, da sie die Schande der Niederlage nicht ertrugen.

Heute mahnt als Erinnerung an diese grausame Atombombe ein Park (Peace Memorial Park) in Hiroshima, in dessen Zentrum eine Flamme lodert, das Feuer des Friedens. Diese Flamme wird erst gelöscht, wenn keine Atomwaffen mehr existieren. Hoffentlich erlischt sie bald!

Little Buddha
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Das ist die Flamme des Friedens

Das junge Japan

Ich möchte euch hier erzählen, wie mir die Japaner erscheinen. Die Leute hier in Japan sind äusserst hilfsbereit. Hier ein paar Beispiele:
• Wenn Philipp ein Foto von uns vieren nimmt, eilt jemand herbei und fotografiert uns zu fünft, ohne dass wir ihn darum gebeten hätten.
• Wenn wir nach einem Ort fragen und die oder der Gefragte den besagten Ort nicht kennt, telefoniert er so lange herum, bis er uns helfen kann.
• Viele Japaner sprechen kein Englisch, daher fällt es uns nicht immer einfach uns zu verständigen. Wenn also an der Rezeption niemand Englisch versteht, bitten sie bei den Gästen um Hilfe.
So gibt es noch viele weitere Beispiele.
Wie es bei uns in Europa als schön gilt braun zu sein, legen die Japanerinnen viel Wert darauf, weiss zu bleiben. Deshalb haben sie immer einen Schirm mit sich.
Mir persönlich gefällt der Stil der Japaner weniger. Ihr Schönheitsideal hat ein rundliches Puppengesicht. Auch die Geishas haben ein eher rundes Gesicht und sind weiss bemalt.
Die hippen Männer in Japan tragen ihre Haare in alle Himmelsrichtungen abstehend. Die etwas älteren Leute bezeichnen diese als „New Animals.“

Beinahe alle Japanerinnen sind sehr, sehr leicht bekleidet.
Ein Bild, dass man häufig sieht: In den Fransen stecken bis zu 10 Haarspangen, das Gesicht ist auffällig geschminkt mit purpurroten Wangen, ein glitzerndes T-Shirt, ein Röckchen, das knapp bis über die Hälfte der Arschbacken reicht, darunter Überknie-Socken und schliesslich 15cm hohe High-Heels.
In Japan erregt dies kein grosses Aufsehen, aber wenn in der Schweiz jemand so herum laufen würde, würden die Männer mit offenen Mündern und Stielaugen stehen bleiben und ihr nachstarren.
In Tokyo ist das alles noch viel extremer!!!
Was ich wirklich nicht verstehe, ist warum die Japanerinnen so kindlich wirken wollen? Beispielsweise mögen sie es, wenn ein Kleid viele Blümchen hat oder mit Rüschen verziert ist. Aber das abstrakteste für mich ist, dass alle Japanerinnen mit X-Beinen und mit den Füssen nach innen zeigend gehen. In der Schweiz besuchen manche eine Therapie wegen X-Beinen und hier ist es Mode...!

Jeden Sonntag verkleiden sich Mädchen, die aus Vorortghettos kommen (die sog. Cosplay-zokus) zum ihrem Spass und treffen sich in Harakuju auf einer Brücke. Es ist verrückt, was für Ideen sie haben! Auf den Fotos könnt ihr nur einen Bruchteil davon sehen.
Am Montagmorgen ist der Zauber um und sie stehen wieder gestriegelt bei ihrer Arbeit. Ich finde das seltsam, denn in der Schweiz verkleiden wir uns nach dem 4ten Lebensjahr nicht mehr.
Als wir die Brücke verliessen, spazierten wir zum 109 in Shibuya. Das 109 ist ein Shopping-Center, das sich über sieben Stockwerke ausdehnt. Ein Laden nach dem andern und wenn es nicht Kleider sind, so ist es Schmuck. Alles nur für Frauen. Dort haben wir die japanische Mode nochmals von ganz hautnah gesehen. So ein Shopping-Center ist der Traum jeder Frau!
Ein Hobby, das jeder Japaner mag, ist Karaoke singen! Auch wir haben uns dazu hinreissen lassen und es macht wirklich super Spass. Die Stimmung ist gut, man singt ins Mikrofon und geniesst den Moment!!!
Ich finde, Japan ist der Schweiz sehr ähnlich, doch was die Leute betrifft, ändert sich meine Meinung schlagartig!

Seid lieb umarmt eure Jil

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Das Schönheitsideal der Japanerinnen

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Dies sind die verkleideten Leute:

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109

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Karaoke

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Das Manga-Museum

Die Geschichte der Manga
Die ersten Mangas (Name für japanische Comics) waren von Süssigkeitsverkäufern erfunden worden, die den Kindern, die Süssigkeiten gekauft haben, Geschichten erzählt haben und dazu einige Bilder gemalt haben. Um die Spannung zu wahren, haben sie immer dann aufgehört, als es gerade spannend wurde (typisch Manga ☺). Irgendwann entstanden dann Sprechblasen und Bücher. Übrigens ist Walt Disney’s „The Lion King“ einem der ersten Mangas „Jungle Emperor Leo“ nachempfunden.

Die heutigen Mangas
Die heutigen Mangas sind im Gegensatz zu Mickey Mouse und Donald Duck ein Teil von Japan und seiner Kultur. Denn hier in Japan lesen nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene Mangas (seltsam...).
Zu meinem Geburtstag gingen wir ins „International Manga Museum“ in Kyoto. Dort gab es ein ca. 3m hohes und 300m langes Bücherregal gefüllt mit allen Arten von Mangas (inbegriffen Porno-Mangas (Sukebe), die ich leider nicht gefunden habe... ☹). Bloss schade, dass alles auf Japanisch war.
Will man ins Manga-Fieber einsteigen, sollte man entweder nach Japan fliegen und dort in ein Manga-Kaffee Shop (Manga Kissa) gehen, wo man für einen Drink, Zutritt zu einer Bibliothek voller Mangas bekommt (allerdings sollte man zuerst japanisch lernen), oder aber man lässt sich von Freunden beraten (zum Beispiel von mir ☺).
Nach dem Manga Museum gingen wir in ein 100 Yen Sushi Shop, wo alle Sushiteller nur 100 Yen (das ist ca. 1 CHF) kosten. Hier haben wir geschwelgt und 53 Teller Sushis gegessen: Endlich! ☺☺☺☺☺

Euer Little Buddha

Ryokan

Seit wir n Japan angekommen sind, haben wir in verschiedenen Ryokans übernachtet. Ein Ryokan ist ein typisch japanisches Gasthaus. Die Zimmer sind ziemlich klein und mit Tatami-Matten ausgelegt. Die Fenster und Türen (ausschliesslich Schiebetüren) sind mit Washi bespannt. Washi ist handgeschöpftes Papier, das durchscheinend ist. Um zu schlafen, rollt man sich einfach seinen Futon aus und kuschelt sich unter eine warme Decke.
Seit der Edo-Zeit (1603-1868) werden bessere Hotels Ryokan genannt. Der Begriff Ryokan stammt aus dem Chinesischen. 1995 gab es noch viel mehr Ryokans als Hotels, was heute schon wesentlich anders ist.
In Ryokans wir nicht pro Zimmer, sondern pro Kopf verrechnet. Für und ein riesen Nachteil. (Minsuku sind etwas billigere, noch kleinere Familien-Gasthäuser.)
Unser erstes Ryokan war extrem schön gelegen. Ein dunkelgrüner Wald auf der einen Seite einen hellgrünen Park, mit vielen Blumen, einem Bächlein und vielen frohen Menschen.
In den meisten Ryokans wird auch Essen serviert. Zum Beispiel an Caspars Geburtstag haben wir uns von den Kochkünsten der Chefin verwöhnen lassen.
Das Einzige was wir nicht so toll fanden, beziehungsweise uns nicht gewohnt waren, waren die Badezimmerzeiten. Morgens durften wir nur bis 9°°Uhr duschen und auch abends nur zu bestimmten Zeiten.
In jedem Badezimmer, ob es jetzt in einem öffentlichen mit Zeitplan oder nicht, findet man eine grosse Badewanne. Wie diese zu gebrauchen ist, ist strickt vorgegeben. Erst duscht man mit Seife und alles drum und dran, dann spült man sich von Kopf bis Fuss ab und taucht schliesslich taucht man in die schöne und entspannende „Warmwasserwelt“ ein. Wenn man sich als genügend eingelaugt empfindet, kehrt man zurück in sein Zimmer und kann hervorragend und entspannt einschlafen.
Aller liebste Grüsse Jil

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