Sonntag, 20. Juli 2008

Abschluss Interview

1. Welche deiner Erwartungen an die Weltreise wurden erfüllt?
Philipp: Alle. Die gesamte Reise war ein Riesenerfolg.
Salome: All meine Erwartungen, mit den Kindern und durch die Kinder die Welt zu entdecken, wurden voll und ganz erfüllt. Es war ein wunderbares Jahr, von dem ich noch lange zehren werde.
Jil: Ich hatte eigentlich keine Erwartungen an diese Reise, aber sie hat mir besser gefallen wie ich mir je hätte denken können.
Eric: Alle. Ich hatte eine sehr schöne Zeit und habe sie sehr genossen.
Caspar: Alle. Ich hatte eine wunderbare Zeit.


2. Welches war für dich das tollste Erlebnis auf der Weltreise?
Philipp: Mit dem Jeep durch Afrika zu fahren und die Natur und die Tierwelt hautnah zu erleben.
Salome: In Laos mit den Elefanten zu reiten und mit ihnen im Fluss zu baden.
Jil: Mit „meinem“ Elefanten in Laos eins zu werden.
Eric: Mit meinem mongolischen „Indianerpferd“ am Lake Hovsgol entlang zu galoppieren.
Caspar: Mit meinem Falben und meinem Schimmel durch die mongolische Steppenlandschaft zu galoppieren.


3. Welches Land hat dir am besten gefallen und weshalb?
Philipp: Mit Abstand Namibia, weil dort die Natur, die Tierwelt und die Menschen im Einklang leben.
Salome: Namibia, weil wir dort eins mit der Natur waren, draussen gekocht, unter freiem Sternenhimmel geschlafen und Tiere in freier Wildbahn beobachten konnten und mir bewusst geworden ist wie wertvoll mir die Natur ist.
Jil: Namibia und Brasilien. Namibia, weil ich dort das erste Mal ganz der Natur ausgeliefert war. Brasilien, weil es für mich die perfekte Mischung aus Menschen, Natur, Stimmung und Wetter war.
Eric: Namibia und Brasilien. Namibia, weil ich mich dort zuhause gefühlt habe und Brasilien wegen der Stimmung.
Caspar: Namibia und Rio als Stadt. Namibia wegen der Natur und dem klaren Sternenhimmel. Rio wegen seiner tollen Strände und fröhlichen Stimmung. Ihr hättet vielleicht gedacht, Japan werde bestimmt mein Lieblingsland, doch ich war etwas enttäuscht, weil der Kontakt zu den Menschen sich wegen meiner fehlenden Japanischkenntnisse schwierig gestaltet hat und ich vielleicht auch zuviel erwartet habe.


4. Welches Essen hat dir am besten geschmeckt?

Philipp: Das am Feuer zubereitete Essen und die grossen Grilladen auf den Farmen von Susana und Gerardo in Argentinien und bei Sarah und Ciro in Uruguay.
Salome: Mein erstes Kobe-Beef in einem kleinen Lokal in Kyoto (werde in Zukunft sehr wählerisch sein in meinem Fleischgeschmack) sowie die wunderbaren, von Philipp zubereiteten Essen am Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel in Namibia.
Jil: Abgesehen von den selbstgekochten Gerichten ist die chinesische und die thailändische Küche mein Favorit.
Eric: Salome’s leicht angebrannte Thonspaghettis am Rande der Sossousvleil-Dünen in Namibia.
Caspar: Das „Bife de Lomo“ in einem alten Lagerhaus in Salta (Argentinien) und die Otoro-Sushis (Thunfisch Bauch) auf dem Fischmarkt in Tokyo, Japan.



5. Wie hast du reagiert, als du etwas verloren hast?
Philipp: Ich selbst habe nichts verloren! MIR wurden Sachen verloren, die mir extrem am Herzen lagen, so meine Stabtaschenlampe (Duncan), Kamm, welcher von Salome und Jil in einer „Entlausungsaktion“ im Wasserkocher auf ewig sterilisiert wurde☹.
Salome: Um ehrlich zu sein, ist meine Liste ziemlich lange. So habe ich beispielsweise meinen Tanga in Namibia versehentlich im Feuer gebraten, anstatt getrocknet und meine Lederjacke nach ein paar guten (☺!) Flaschen Wein in Sydney im Restaurant liegenlassen. Am meisten nervt mich, dass meine schöne Sonnenbrille nun vermutlich auf der Osterinsel von einer Rapanui-Frau stolz ausgeführt wird.
Jil: Mich hat eigentlich nur genervt, dass ich mein wunderschönes Brazil-Bikini in Siem Reap im Hotel habe liegenlassen.
Eric: Am traurigsten war ich, als ich mein Glücksbringer-Schildkrötchen in Namibia im Sand habe liegenlassen. Unglaublicherweise habe ich es allerdings nach zwei Tagen wieder gefunden, um mich allerdings in Sydney in den Wellen endgültig von ihm zu trennen (es ist beim Surfen abgefallen).
Caspar: Ich könnte eine lange Liste aufzählen, doch ich belasse es bei zwei Duzend Messern, deren längste Aufenthaltsdauer bei mir rund zwei Wochen waren ☹ ...


6. Was hast du dir alles gekauft?

Philipp: Ein wunderschönes, scharfes japanisches Messer und teure chinesische Medizin.
Salome: Eine ganze Ladung von Textilien ist bereits zuhause. Verschiedene Ketten und Armbänder von „around the globe“.
Jil: Jede Menge Souvenirs, Geschenke und scharfe Jeans aus Peking.
Eric: 22 Paar Socken (auf Anraten der anderen Mitglieder der Bummeltruppe!) und sonstige Kleidung.
Caspar: Knackige Seidenboxershorts (zum Ausziehen gemacht) und viele Hals-, Arm- und Fussketten!


7. Was wirst du von der Reise am meisten vermissen?
Philipp: Tiere, Lagerfeuer, Sonnenschein und Sternenhimmel.
Salome: Das Privileg mit meiner Weltreisefamilie, mit viel Zeit, ungeplant reisen zu können und so auch die Schönheiten am Wegrand mitzunehmen.
Jil: Abende am Lagerfeuer, Sternenhimmel der Mongolei, das schöne Wetter und ganz viele Momente, die ich auf dieser Reise geniessen konnte.
Eric: Strände, Sternenhimmel, schönes Wetter, Reiten, Autofahren, Campen, das viele Reisen, Flussfahrten, Natur.
Caspar: Die Stimmung in der Bummeltruppe und die Reise selbst.

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Abschlüsse Asien und Weltreise

Abschluss (Jil)
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge geht unsere Reise zu Ende. Die eine Hälfte meines Herzens freut sich auf zuhause, die andere Hälfte sehnt sich nach noch mehr Endeckung. Aber ich denke die lachende darf überwiegen, denn wir haben schon so viel Tolles erlebt!
Meine Top-5 Lieblings Erlebnisse sind glaube ich:
    1. Das Elefanten reiten und baden in Laos.
    2. Desert Homestead in Namibia.
    3. Das galoppieren in der Mongolei.
    4. As Schwimmen mit den Fischen in Tahiti.
    5. Schwierig, aber ich glaube es ist das Shoppen in Bangkok und Peking.
Eine Top-5 Liste von was ich nicht toll fand, habe ich gar nicht.
Asien fand ich war ein sehr würdiger Abschluss für unsere ganze Reise. Kambodscha gefiel mir sehr, dann Vietnam etwas weniger. Den Teil von Laos den wir sahen, fand ich auch sehr schön. Japan war für mich nicht so besonders, dafür fand ich Peking super. Die Mongolei fand ich noch der krönende Abschluss Asiens und unserer Weltreise. Unser aller Wunsch an die Mongolei, denke ich, nochmals etwas wie Namibia zu erleben. Nahe an der Natur und von der Zivilisation abgeschnitten. Ich persönlich finde, die Mongolei ähnelt Namibia nicht sehr, doch wir haben nochmals viele schöne Dinge erlebt.
Es gibt so viele Momente, zusammen mit den Top-5 natürlich, die ich nie Mals mehr vergessen möchte. Einer war bestimmt, als wir mit Duncan auf dieser Erhöhung standen und wussten, dass dort Löwen waren, doch wir sie nicht sehen konnten. Ein anderer war, als ich den ersten Löwen sah. Oder mit Keith bei den Flusspferden. Oder das Abendessen mit den Hyänen. Oder auf dem Inka-Trail am zweiten Tag. Oder der Sky-Jump. Oder den Sternenhimmel in der Mongolei und und und. Alles so Sachen werde ich immer in Erinnerung behalten. Auch noch vieles anderes, aber dies bestimmt.
Ich möchte meiner ganzen Reisefamilie dafür herzlich danken!!! Auch bedanken, möchte ich mich bei euch, weil ihr unseren Blog gelesen habt und immer so geduldig wart, als der Blog nicht immer so schnell geladen wurde.
VIELEN DANK!!!

Herzliche Grüsse Jil

Abschluss (Eric)

Ich konnte es anfangs kaum glauben, dass ich ein Jahr lang meine Freunde nicht sehen würde. Doch als wir in Afrika, Amerika, im Südpazifik, Australien und Asien waren, ging die Zeit wie im Flug vorbei. Wir machten anfangs ein Interview mit uns selbst. Dort schrieben wir unsere Erwartungen an die Reise auf und ich glaube, diese sind mehr als nur erfüllt. Ein, zwei Sachen klappten nicht, im Gegenzug klappte anderes besser und so war ich ein Jahr lang glücklich.
Die schönsten Sachen fand ich Rio, Namibia, Argentinien, Uruguay, Peru, Mongolei und Asien im Allgemeinen. Asien war für mich sehr schön, das Essen schmeckte, die Leute waren höflich (nur einer nicht), doch abgesehen von diesem, hatte ich eine sehr schöne Zeit und in der Mongolei habe ich das Tollste gemacht, nämlich mit meinem „Indie“ dem See entlang galoppieren. Das kann man in der Schweiz leider nicht mehr. Ich kann es Leuten, die gerne reiten, nur empfehlen, in die Mongolei zu kommen. Jetzt sitze ich da und schreibe meinen Text und morgen Abend schlafe ich in meinem Bett zuhause. Die Reise war sehr schön, doch jetzt ist sie zu Ende. Ich habe viel gelernt auf dieser Reise und ich habe viel gesehen. Doch jetzt heisst es zurück in die Schule. Ihr glaubt mir vielleicht nicht, doch ich freue mich schon darauf. Aber am meisten freue ich mich auf meine Freunde und Familie. Doch jetzt muss ich noch die Reise für mich selbst abschliessen. Ich freue mich riesig auf Euch!

Euer Eric


Abschluss (Caspar)
Nun nachdem wir schon in Afrika und Südamerika gewesen sind, war nun auch Asien an der Reihe. Unsere Befürchtungen, das Geld möge nicht ausreichen, waren alle unnötig und ich habe die Reise in vollen Zügen genossen.
Nun möchte ich eine kleine Top-10-Liste anfertigen:
  • Der erste Platz gilt meinen drei Pferden, einem Falben, einem Schimmel und einem Braunen, die mir alle einen wunderschönen Galopp entweder am See oder in der Steppe in der Mongolei geschenkt haben.
    Der zweite Platz geht an das Elefantenreiten in Laos.
  • Der dritte Platz geht an den Inka-Trail in Peru, der mir wunderbare und zahlreiche Ausblicke geschenkt hat.
  • Der vierte Platz darf sich an den Stränden von Rio de Janeiro sonnen und in seinen Monster-Wellen „baden“.
  • Der fünfte Platz geht zum Sky-Jump in Neuseeland. Es war der grösste Sprung meines Lebens.
  • Der sechste Platz ist für meinen ersten Galopp in Argentinien bestimmt.
  • Der siebte Platz geht an das Shoppen in Peking und Bangkok.
  • Der achte Platz gehört Duncan, unserem Führer in Namibia.
  • Der neunte Platz ist für Keith, ebenfalls unserem Führer in Namibia bestimmt.
  • Und schliesslich geht der zehnte Platz an Sam, unsere Führerin von Desert Homestead in Namibia, die uns mit wunderbaren Ausritten beschert hat.
Nach dieser Top-10-Liste traure ich unserer Weltreise ein wenig nach, doch ich will nach vorne blicken und freue mich auf meine Freunde, Familie und Haustiere. Auch will ich denjenigen danken, die uns diese Weltreise überhaupt ermöglicht haben: Philipp und Salome. Vielen, vielen, vielen Dank Philipp und Salome!

Little Buddha

Das Naadam Festival

Das Naadam ist wie ein Olympischer Treffen für die Mongolen. Es ist der Tag mongolischer Geschichte und der Unabhängigkeit von den Sowjets (kommunistisches Russland) und dauert zwei Tage. Die Sportarten sind Ringen, Bogenschiessen und Pferderennen (darunter das prominente Hengstrennen und Rennen mit Pferden im Alter von 2- bis 6-jährig) mit Kindern als Jockeys.

Bogenschiessen
Das Bogenschiessen fand auf einem Schiessplatz neben der Arena statt. Männer mussten auf 70m schiessen, während die Frauen 10m weiter vorne schiessen durften. Das Ziel waren ein paar aufgestellte Dosen, die zweistöckig und breit aufgebaut waren. Daneben standen ein paar Männer, die ab und zu die Pfeile, die verfehlt haben, einsammelten oder ihnen auswichen. Jil hörte ein paar Franzosen vermuten, dass die Bogenschützen die Männer bei den Dosen treffen sollten (☹). Eine Weile später bemerkte jemand von ihnen jedoch, dass die Pfeile stumpf sind und deshalb vermuteten sie darauf, dass man die Männer an der Stirne treffen sollte.... Das wäre sehr schmerzhaft, denn obwohl die Pfeile stumpf waren, ist da noch immer ein ziemlicher Brocken Eisen. Irgendwann machte einer der Franzosen den Vorschlag, dass man vielleicht die Dosen treffen müsste, worauf der Erste bemerkte: „Das ist ja wie beim Bowling!“ Kurz darauf sagte auch der Zweite, dass es sei wie beim Bowling und zum Schluss bemerkte ein Dritter: „Das ist ja ähnlich wie beim Bowling!“ Doch ich fand das Bogenschiessen toll (ich hätte es toller gefunden, wenn ich auch hätte schiessen dürfen ☺).

Das Pferderennen
Das Ziel des Pferderennens befand sich ein wenig ausserhalb von Ulan Batur (mongolische Hauptstadt). Das Hengsterennen haben wir leider verpasst, da es um 5 Uhr morgens stattfand. Doch immerhin konnten wir das Rennen der zwei- bis sechsjährigen Pferden sehen. Als wir in die Nähe des Ziels kamen und den Horizont mit dem Feldstecher absuchten (es gab keine Rennbahn, also fand das Rennen auf offenem Gelände statt), sahen wir schon den ersten Reiter auftauchen oder besser gesagt, das erste Pferd, denn es gab keinen Reiter, da der Junge oder das Mädchen allem Anschein nach runter gefallen war. Keine drei Meter hinter ihm preschte ein Junge im gestreckten Galopp hinter dem Pferd her, doch er musste nicht überholen, da er sowieso Erster sein und das reiterlose Pferd Zweiter werden würde. Hinter ihm folgten ganze Horden Reiter, insgesamt vielleicht drei- bis vierhundert. Auch sahen wir ein Pferd, das vor lauter Erschöpfung zusammenbrach, der kleine Junge, der vorher bereits abgestiegen war, versuchte verzweifelt das Pferd wieder auf die Beine zu bringen. Kurz darauf erschien aus dem Nichts ein Sanitäter-Motorrad, dessen Fahrer heftig auf das Pferd eintrat. „Arschloch“ war mein erster Gedanke, doch je mehr ich darüber nachdachte, desto weniger ein Arschloch war der Motorradfahrer, da das Pferd sich unbedingt bewegen musste, um nicht zu sterben. Anschliessend erschien ein Sanitäter und verpasste dem Pferd eine Herzmassage, doch jede Hilfe kam leider zu spät! Das Pferd war tot!!!

Das Ringen
Das Ringen selbst fand in der Arena statt: Bei dem Ringen war es vorteilhaft, wenn man mehr als nur beleibt war, da es darum ging, den Gegner auf den Rücken zu schmeissen, wobei die Art und Weise mit der sie kämpften, an einen Kampf zwischen zwei Stieren erinnerte. Insgesamt gab es acht Runden und das Finale. Es war ein spannendes Fest.

Ich fand die Mongolei von der Natur her das schönste und tollste Land der Weltreise.

Euer Caspar

Reiten in der Mongolei

Wenn ich jetzt auf meine Wunschliste blicke, habe ich nur noch zwei unerfüllte Wünsche: mit Delfinen schwimmen und auf Kamelen zu reiten. Das mit den Delfinen klappt auf dieser Reise leider nicht mehr, dafür das Kamelreiten.
In der Süd-Gobi haben wir am Fuss einer 80km langen Düne übernachtet. Es war der absolut genialste Ort, um auf Kamelen zu reiten! Am nächsten Morgen wollen wir einen Ganztages-Ausflug auf Kamelen machen. Alle warnten uns vor der Härte des Kamelrückens, von der Hitze und der trockenen Luft. Man hat uns auch gesagt, dass es noch nie ein Tourist länger als eine Stunde auf dem Kamel aushielt. Doch wir wollten mehr als bloss eine Stunde reiten und falls wir es unterwegs zu anstrengend fänden, könnten wir ja immer noch früher zurückkehren. So ritten wir los, in der Erwartung auf einen mindestens fünfstündigen Kamelritt. Nach einer Stunde mochte unsere eine Führerin bereits nicht mehr und wollte zurück, doch wir wollten weiter und das taten wir auch. Das Reiten hat uns super Spass gemacht, doch wir waren etwas enttäuscht, dass wir nicht einmal auf Sand ritten.
Nach einer langen Diskussion steuerten unsere Führerinnen den steilsten Teil der Düne an. Die Kamele stolperten und keuchten, aber die Führerinnen zerrten sie weiter. Bis wir sagten, es reicht jetzt. Danach ritten wir, wie ich es mir in meinem Wunsch vorgestellt habe, der Düne entlang im Sand. Als wir endlich im Sand waren, war der Ritt absolut fantastisch! Der helle Sand und als Hintergrund einen strahlend blauen, wolkenlosen Himmel und direkt vor mir der Hocker meines gemächlich dahin trottenden Kamels. Ich hätte meinen Wunsch kaum besser erfüllt haben können!
Was für mich, seit Desert Home Stead, auch als unaufgeschriebener Wunsch gilt, ist in der Mongolei durch die Steppe zu galoppieren. Über die Steppe haben wir es leider nicht geschafft, dafür über weite, grüne Weiden. Jedes mal und überall gab es einen Endspurt. Alles trieben ihre kleinen, wendigen, mongolischen Pferdchen so schnell an wie nur möglich. Wenn ich auf dem Pferd sitze, bin ich einfach das Glück in Person. Gedanken verloren einen Abhang hoch zu galoppieren, ist für mich das Paradies.
Jeden einzelnen Tritt muss ich mir einprägen, ob über Gras, am Wasser entlang oder über Steine, so kann ich das in der Schweiz nie mehr erleben.
Alles Liebe Jil

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Die Schamanin

Im Nord-West unserer Reise durch die Mongolei sind wir am Hovsgul-See zu einer Schamanin zu Besuch gegangen. Sie hat uns erzählt, dass sie nicht wie eine normale mongolische Nomadin in einer Jurte, sondern im Zelt lebt. Ihr Zelt bestand aus mehreren langen Pfählen, die gegen einander gelehnt waren. Innen waren rund ums Feuer Renntierfelle ausgelegt, auf denen man es sich gemütlich machen konnte. Hier in der Mongolei leben die Schamanen mit ihren Familien und ihren Renntierherden zusammen.
Als die Schamanin erfuhr, dass wir aus der Schweiz sind, erzählte sie uns, dass sie früher mal eine Schweizerin unterrichtete. Wir fragten sie, ob sie viele Schülerinnen habe. Alle waren recht erstaunt, als sie sagte, dass es rund dreissig seien. Einer ihrer Schülerinnen haben wir am Vorabend zugeschaut, wie sie sich in Trance versetzte. Diese Schülerin hatte sich ein Tuch um den Kopf gebunden, so dass die daran hängenden Stofffetzchen ihr das Gesicht verdeckten. Es wurde ein riesiges Feuer angezündet, das die Geister hervorbringen sollte. Plötzlich begann die Schamanen-Schülerin wie wild ums Feuer herum zu tanzen und auf ihre Trommel zu schlagen. Jetzt hatten die Geister von ihr Besitz genommen und sprachen durch sie hindurch. Uns wurde erklärt, dass alles was sie von sich gab, von den Geistern käme. Man musste sie richtiggehend festhalten, damit sie nicht ins Feuer hineinsprang. Irgendwie lief es mir kalt den Rücken hinunter, als ich sie so ausser sich sah.
Nach ca. einer halben Stunde kam sie wieder zu sich. Ich fragte unseren Guide, ob sie sich jetzt noch erinnern würde, was die Geister ihr sagten, als sie in Trance war. Doch er behauptete, sie wisse nichts mehr.
Diese Prozedur konnte nur abends durchgeführt werden, denn nur dann können die Schamanen die Geister empfangen.
Für mich was das sehr beeindruckend, denn ich hatte wirklich das Gefühl, sie sei in einer anderen Welt.
Herzlichst Jil

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Eine Nacht bei Jargal und Awidsuren

Philipp wollte unbedingt ein Zicklein essen, darum gingen wir zu einer Nomadenfamilie, wo Philipp ein Zicklein von zwei Jahren schlachten liess. Das ging so: Zuerst wurde dem Zicklein mit einem Holzpflock auf den Kopf geschlagen, so dass es ohnmächtig wurde. Dann haben sie ihm durch einen Schnitt, im Bauch die Aorta vom Herz abgetrennt, so dass das Zicklein innerlich verblutete. Und schliesslich haben sie dem Zicklein das Fell abgezogen. Während dessen quoll der Magen des Tieres beim Schnitt hervor, dort schlitzte man die Ziege der Länge nach auf. Dann nahmen sie ihm die Innereien heraus, die wir nachher auf dem Feuer brieten. Das Ganze verschlug mir etwas den Appetit. Wir essen das Fleisch meistens ohne Fett, doch bei den Nomaden ist Fleisch ohne Fett, kein Fleisch.
Die Nomaden in der Mongolei leben immer in Jurten. Eine Jurte ist ein rundes Gestell, das wie eine Kretsche funktioniert. In der Mitte steht ein Ofen, die Wände sind mit Filz bedeckt und lassen keinen Wind und auch keinen Regen hinein. Es gibt auch Jurtenregeln, die lauten: Nicht zwischen den beiden Pfosten hindurch gehen, sich nicht den Kopf an der Tür anschlagen und nicht auf die Türschwelle treten.
Caspar, ich und ein paar andere Nomaden trieben die Ziegen und Schafe durch einen kleinen Gang, um die Jungtiere in ein Gehege zu sperren, damit der Wolf sie nicht fressen kann. Sie hatten auch noch ein paar Yaks, Tiere vom Himalaja, die sie manchmal zu Trockenfleisch verarbeiten. Der Lebensunterhalt der Nomaden besteht darin, Ziegenmilchbrot zu machen, Schafe zu melken, filzen und Kleider anzufertigen. Wir schenkten der Familie einen Beutel, in dem Bonbons drin waren. Doch Nomaden legen das Geschenk beiseite und öffnen es erst, wenn der Schenkende wieder gegangen ist, damit sie nicht das Gesicht verlieren, falls es ihnen nicht gefällt.
Am nächsten Morgen durften wir ihre Dels anprobieren, dies sind traditionelle, lange Gewänder, in denen man schön warm hat. Awidsuren und Jargal liessen sich mit uns darin fotografieren. Als wir gingen, erhielten wir Küsschen, was bei den Nomaden eher selten ist, da dies ein Zeichen für grosse Zufriedenheit und Zuneigung ist. Als wir schliesslich gingen, spritzte Awidsuren ein wenig Stutenmilch in die Luft und auf unsere Häupter, was bedeutet, dass sie uns segnete und eine gute Reise wünschte.
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Euer Eric

Peking

Ich wollte schon lange einmal auf die chinesische Mauer. Als wir dann hinfuhren, konnte ich es kaum erwarten darauf zu stehen. Doch als wir dann da waren, dachte ich an den Inka-Trail, wo es ebenfalls so steil hinaufging. Doch wir schafften es gut. Caspar und ich diskutierten darüber, was passieren würde, wenn die Mongolen die chinesische Mauer angreifen würden. Wir einigten uns darauf, dass die Mongolen keine Chance hätten, weil die Soldaten auf der Mauer allein mit ihren Bogen eine grössere Reichweite haben, als die Mongolen. Es gefiel uns allen sehr und wir genossen es.
Wir fuhren zu der verbotenen Stadt, dort erklärte uns unserer Führer folgendes: Die verbotene Stadt hat ihren Namen von da, dass niemand, der nicht kaiserliches Blut oder Angestellter des kaiserlichen Hofes in die Stadt rein durfte. Die Stadt hat 9'999 Zimmer. Dort wuchs der letzte Kaiser, der bereits mit drei Jahren zum Kaiser gekrönt wurde, wie in einem goldenen Käfig auf. Nur zwei Westlern wurde der Eintritt in die verbotene Stadt gewährt, weil sie die Lehrer des Kaisers und seiner Frau waren.
Mao stürzte den letzten Kaiser und machte China kommunistisch.
Wir fuhren durch Peking. Peking ist eine sehr grosse Stadt, flächenmässig macht sie einen Drittel der Schweiz aus, während sie leutemässig zweieinhalb Mal grösser als die Schweiz ist. In Peking wurde letztes Jahr soviel Baumaterial verwendet wie in Manhatten seit seiner Gründung.
In Peking gibt es eine Strasse mit vielen Ess-Ständen, wo man von Kakerlaken über Schlangen und Seepferdchen zu in Honig getauchten Früchten alles findet. Leider hatte keiner von uns ein bisschen Lust, ein Seepferdchen zu kosten, auch wenn sie uns nett anlachten.
Wir verliessen Peking mit der transsibirischen Eisenbahn Richtung Mongolei. Vor der Abfahrt kauften wir uns noch eine chinesische Suppe, in welche man nur heisses Wasser giessen musste, um eine köstliche Suppe zu erhalten. Wir bewohnten ein Viererabteil, welches Caspar, Salome, Jil und ich uns teilten. Philipp ging ins Abteil nebenan, wo er es mit zwei netten Damen lustig hatte. Wir fuhren durch die endlose Steppen der Wüste Gobi nach Ulan Batur, der Hauptstadt der Mongolei. Dort angekommen, holte uns Tsetsge, unsere Führerin ab. Sie brachte uns in eine B&B, von dort aus gingen wir einen Monat mit einem russischen 4x4 Jeep los in die unendliche Weite der Mongolei.
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Euer Eric

SAMURAI

Das Wort „Samurai“ stammt vom Wort „Saburai“ ab. Das Wort „Saburai“ heisst nämlich „Diener“ oder „Begleiter“, also heisst Samurai „Dienender“. Das Wort „Samurai“
traf zu, wenn er einen Lehnsherrn hatte, hatte er keinen, so wurde er „Rönin“ (Wellenmann) genannt. Die Samurai waren allesamt Buddhisten, auch wenn sie gegen eine der Heiligen Schriften Buddhas verstiessen, die Regel weder Mensch noch Tier zu töten. Sie zeigten deshalb manchmal (selten) nach einem erfolgreichen Kampf Gnade für den Gegner und schenkten ihm Buddha zuliebe das Leben. In Bezug auf die Religion waren sie den christlichen Rittern ähnlich.
Die Ausbildung eines Samurai begann mit drei Jahren, indem sie von da an die Angst überwinden und Schmerz ertragen mussten. Ab acht Jahren übten sie sich in Selbstbeherrschung, Kampf ohne Waffen, Kenjutsu (Schwertkampf) und Bogenschiessen. Um die Ängste komplett abzutöten, mussten die Samurai-Schüler in diesem Alter auf Friedhöfen oder auf Hinrichtungsstätten übernachten. Die Ausbildung bei den Eltern hörte mit fünfzehn Jahren auf, dann kam der Schüler zu einem älteren Samurai in die Lehre. Dieser Samurai-Lehrer durfte nie mehr als einen Schüler haben. Hatte der Schüler seine Ausbildung beendet, so wurde dies gefeiert. Alle Samurai hatten das Recht jeden Bürger nieder zu prügeln, der ihnen nicht genügend Respekt erwies.
Das Samurai-Schwert bekam der Lehrling erst nach Abschluss der Samuraischule. Ein Samurai-Schwert wird beim Schmieden 200 Mal pro ca. 5cm gefaltet und geschliffen, bis es so rasiermesserscharf ist, dass man damit gepanzerte Gliedmassen abtrennen konnte. Ein Samurai hatte stets zwei Schwerter dabei, das Grössere war ca. 1m lang und hiess „Katana“, das andere war das Kurz-Schwert, das „Wakizashi“, das bloss halb so lang war. Dazu trug der Samurai eine Kampf-Lanze und ein Lang-Bogen, eine sehr gefürchtete Waffe, da ein geübter Bogenschütze damit auf 150 Meter ein Ziel von der Grösse eines Hundes treffen konnte und im Allgemeinen bis auf 300 Meter kam.
Die Samurai hatten, von welchem Clan sie nun auch kamen, einen Ehren-Kodex, den sie alle beibehielten.
Zu den Regeln gehörte:
• Wenn ein Samurai oder eine Person die Rangmässig unter dem Samurai steht (mit Ausnahme vom eigenen Schmied) dein Schwert berührte (nun absichtlich oder unabsichtlich) musstest du ihn töten oder im Kampf gegen ihn sterben. Dies war der Grund der meisten Einzelkämpfe der Samurai, da das Katana sehr Lang war und nicht auf dem Rücken, sondern an der Hüfte getragen wurde.
• Wenn dir dein Lehnsherr befielt Seppuku zu begehen, tust du es.
• Widersetzt du dich in irgendeiner Form von Befehl einer Ranghöheren Person, ist deine einzige Rettung (was die Ehre anbelangt) „Seppuku“
Seppuku („Seppuku“ ist der eigentliche Name von „Harakiri“, Harakiri beschreibt jedoch nur einen Teil des Rituals und könnte als Beleidigung aufgeschnappt da „Harakiri“ „selbst-mörderische Aktion“ heisst) wurde von Rönin begangen, falls ihr früherer Lehnsherr es ihnen im Testament erlaubte. Auch wurde Seppuku begange, wenn man das Gesicht verloren hatte oder man wurde zu Seppuku verurteilt. Seppuku funktionierte so:
Nachdem man den Oberkörper entblösst hatte, wickelte man eine speziell für dieses Ritual vorbereitete Klinge eines Wakizashi oder eines Tanto (Dolch), darauf stiess man sich die Klinge sechs Zentimeter unterhalb des Nabels in den Bauch. Während des Rituals ist der engste Vertraute oder der beste Freund der Hauptperson, der hervor trat, sobald die Hauptperson ein Zeichen gab (nämlich den Kopf vorbeugte), ein Katana zog und die Hauptperson bis auf einen Lappen Haut enthauptete, um den Schmerz zu verkürzen. De vollständige Enthauptung wurde vermieden, da dies einer Hinrichtung gleichgekommen wäre. Ausserdem befand sich eine dritte Person, der Protokollführer, im Raum. Er schrieb jede Einzelheit auf, denn die Hauptperson durfte das Gesicht nicht verzerren, kein Stöhnen oder Seufzen von sich geben oder gar Schmerz oder Angst zeigen. Auch schrieb er auf, wenn der Vertraute einen Fehler beging, zum Beispiel die Hauptperson ganz enthauptete. Je nach Fehler, wurde er selbst zu Seppuku verurteilt. Am Ende des Rituals wurde entschieden, ob dies als offizieller Seppuku galt. War dies der Fall, so wurde die Familien- und die eigene Ehre wieder hergestellt.
Seppuku wurde auch nach einer Niederlage begangen. 1274 schickte der Mongolenkönig Kublai Khan Botschafter nach Japan, welche die bedingungslose Kapitulation und Unterwerfung forderten. Der Kaiser lehnte ab und schickte die Botschafter zurück. Kurz darauf legte eine Flotte von 900 mongolischen Schiffen von Korea mit Ziel Japan ab. Die Schiffe beherbergten 23'000 Soldaten. Doch als die mongolische Flotte sich Japan näherte, zerstörte ein Taifun, den die Japaner später Kamikaze (göttlicher Wind) nannten, die mongolische Flotte grösstenteils. Sieben Jahre später sandte Kublai Khan erneut Botschafter nach Japan, um nochmals die Kapitulation und Unterwerfung Japans zu fordern. Dieses Mal liess der Kaiser sie hinrichten und enthaupten. Daraufhin legte in Korea eine noch grössere Flotte von 4'500 Schiffen mit 142'000 Soldaten ab. Doch auch diesmal zerstörte ein Taifun namens Kamikaze mehr als die Hälfte der Flotte, der Rest wurde von den Samurai wellenweise niedergemetzelt.
Die Japaner hatten früher so gut wie nie Krieg mit anderen Ländern, sondern Bürgerkriege, denn die Samurai-Clans wollten die wertvollen Gebiete für sich beanspruchen und daher gab es oft Scharmützel. Samurai dienten nämlich nicht nur ihren Lehnsherren, sondern auch ihrem Clan.
Wer von Euch denkt, er könne als Ausländer niemals Samurai werden, der irrt sich. Der erste ausländische Samurai war ein Europäer namens William Adams. Allerdings denke ich, dass die Samurai einen viel strengeren Ehrenkodex und viel mehr Schmerz ertragen mussten, als die christlichen Ritter. Also entscheidet selbst!
Little Samurai

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