Sonntag, 20. Juli 2008

Die Schamanin

Im Nord-West unserer Reise durch die Mongolei sind wir am Hovsgul-See zu einer Schamanin zu Besuch gegangen. Sie hat uns erzählt, dass sie nicht wie eine normale mongolische Nomadin in einer Jurte, sondern im Zelt lebt. Ihr Zelt bestand aus mehreren langen Pfählen, die gegen einander gelehnt waren. Innen waren rund ums Feuer Renntierfelle ausgelegt, auf denen man es sich gemütlich machen konnte. Hier in der Mongolei leben die Schamanen mit ihren Familien und ihren Renntierherden zusammen.
Als die Schamanin erfuhr, dass wir aus der Schweiz sind, erzählte sie uns, dass sie früher mal eine Schweizerin unterrichtete. Wir fragten sie, ob sie viele Schülerinnen habe. Alle waren recht erstaunt, als sie sagte, dass es rund dreissig seien. Einer ihrer Schülerinnen haben wir am Vorabend zugeschaut, wie sie sich in Trance versetzte. Diese Schülerin hatte sich ein Tuch um den Kopf gebunden, so dass die daran hängenden Stofffetzchen ihr das Gesicht verdeckten. Es wurde ein riesiges Feuer angezündet, das die Geister hervorbringen sollte. Plötzlich begann die Schamanen-Schülerin wie wild ums Feuer herum zu tanzen und auf ihre Trommel zu schlagen. Jetzt hatten die Geister von ihr Besitz genommen und sprachen durch sie hindurch. Uns wurde erklärt, dass alles was sie von sich gab, von den Geistern käme. Man musste sie richtiggehend festhalten, damit sie nicht ins Feuer hineinsprang. Irgendwie lief es mir kalt den Rücken hinunter, als ich sie so ausser sich sah.
Nach ca. einer halben Stunde kam sie wieder zu sich. Ich fragte unseren Guide, ob sie sich jetzt noch erinnern würde, was die Geister ihr sagten, als sie in Trance war. Doch er behauptete, sie wisse nichts mehr.
Diese Prozedur konnte nur abends durchgeführt werden, denn nur dann können die Schamanen die Geister empfangen.
Für mich was das sehr beeindruckend, denn ich hatte wirklich das Gefühl, sie sei in einer anderen Welt.
Herzlichst Jil

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