Sonntag, 20. Juli 2008

Das Naadam Festival

Das Naadam ist wie ein Olympischer Treffen für die Mongolen. Es ist der Tag mongolischer Geschichte und der Unabhängigkeit von den Sowjets (kommunistisches Russland) und dauert zwei Tage. Die Sportarten sind Ringen, Bogenschiessen und Pferderennen (darunter das prominente Hengstrennen und Rennen mit Pferden im Alter von 2- bis 6-jährig) mit Kindern als Jockeys.

Bogenschiessen
Das Bogenschiessen fand auf einem Schiessplatz neben der Arena statt. Männer mussten auf 70m schiessen, während die Frauen 10m weiter vorne schiessen durften. Das Ziel waren ein paar aufgestellte Dosen, die zweistöckig und breit aufgebaut waren. Daneben standen ein paar Männer, die ab und zu die Pfeile, die verfehlt haben, einsammelten oder ihnen auswichen. Jil hörte ein paar Franzosen vermuten, dass die Bogenschützen die Männer bei den Dosen treffen sollten (☹). Eine Weile später bemerkte jemand von ihnen jedoch, dass die Pfeile stumpf sind und deshalb vermuteten sie darauf, dass man die Männer an der Stirne treffen sollte.... Das wäre sehr schmerzhaft, denn obwohl die Pfeile stumpf waren, ist da noch immer ein ziemlicher Brocken Eisen. Irgendwann machte einer der Franzosen den Vorschlag, dass man vielleicht die Dosen treffen müsste, worauf der Erste bemerkte: „Das ist ja wie beim Bowling!“ Kurz darauf sagte auch der Zweite, dass es sei wie beim Bowling und zum Schluss bemerkte ein Dritter: „Das ist ja ähnlich wie beim Bowling!“ Doch ich fand das Bogenschiessen toll (ich hätte es toller gefunden, wenn ich auch hätte schiessen dürfen ☺).

Das Pferderennen
Das Ziel des Pferderennens befand sich ein wenig ausserhalb von Ulan Batur (mongolische Hauptstadt). Das Hengsterennen haben wir leider verpasst, da es um 5 Uhr morgens stattfand. Doch immerhin konnten wir das Rennen der zwei- bis sechsjährigen Pferden sehen. Als wir in die Nähe des Ziels kamen und den Horizont mit dem Feldstecher absuchten (es gab keine Rennbahn, also fand das Rennen auf offenem Gelände statt), sahen wir schon den ersten Reiter auftauchen oder besser gesagt, das erste Pferd, denn es gab keinen Reiter, da der Junge oder das Mädchen allem Anschein nach runter gefallen war. Keine drei Meter hinter ihm preschte ein Junge im gestreckten Galopp hinter dem Pferd her, doch er musste nicht überholen, da er sowieso Erster sein und das reiterlose Pferd Zweiter werden würde. Hinter ihm folgten ganze Horden Reiter, insgesamt vielleicht drei- bis vierhundert. Auch sahen wir ein Pferd, das vor lauter Erschöpfung zusammenbrach, der kleine Junge, der vorher bereits abgestiegen war, versuchte verzweifelt das Pferd wieder auf die Beine zu bringen. Kurz darauf erschien aus dem Nichts ein Sanitäter-Motorrad, dessen Fahrer heftig auf das Pferd eintrat. „Arschloch“ war mein erster Gedanke, doch je mehr ich darüber nachdachte, desto weniger ein Arschloch war der Motorradfahrer, da das Pferd sich unbedingt bewegen musste, um nicht zu sterben. Anschliessend erschien ein Sanitäter und verpasste dem Pferd eine Herzmassage, doch jede Hilfe kam leider zu spät! Das Pferd war tot!!!

Das Ringen
Das Ringen selbst fand in der Arena statt: Bei dem Ringen war es vorteilhaft, wenn man mehr als nur beleibt war, da es darum ging, den Gegner auf den Rücken zu schmeissen, wobei die Art und Weise mit der sie kämpften, an einen Kampf zwischen zwei Stieren erinnerte. Insgesamt gab es acht Runden und das Finale. Es war ein spannendes Fest.

Ich fand die Mongolei von der Natur her das schönste und tollste Land der Weltreise.

Euer Caspar

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