Dienstag, 4. September 2007

Düsternbrook, Köcherbäume, Ai-Ais und Fish River Canyon

Unsere erste Station war Düsternbrook, eine Farm nördlich von Windhoek. Wir fuhren viel zu weit, weil hier in Namibia die Strassen für unsere Verhältnisse schlecht beschildert sind. Als wir endlich nach langem Suchen und Nachfragen beim Tor der Düsternbrook Farm angekommen sind, war es schon längst dunkel geworden. In Afrika ist dies eine Gefahr, weil nachts viele Wildtiere unterwegs sind. Auch auf unserem Weg hoch zur Farm, standen einige Tiere auf der Strasse.
Auf dem weg zu unseren Zelten hatten wir Angst, dass ein Gepard oder ein Leopard hinter jedem Gebüsch lauern könnte, weil wir immer wieder ein Knurren hörten und kein Käfige sahen.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Jeep auf Raubtierfütterung. Wir hielten an einem Baum, welcher mit Fleisch für den Leoparden vorbereitet war und warteten mucksmäuschen still, das sich der Leopard zeige. In der Stille ertönte auf einmal ein Schrei...
Das Baby!!! Doch weit und breit kein Leopard.
Wir fuhren weiter zum Geparden-Gehege. Aus dem nichts erschienen zwei Geparde - sie hatten sich lautlos bis auf 10 Meter angeschlichen. Geparde sind beim Essen sehr heikel: sie nehmen nur Frisch-Fleisch zu sich. Das Männchen unterscheidet sich durch die grössere Kopfgrösse vom Weibchen. Geparde können als einzige Raubkatzen, wenn sie als Babies beim Menschen aufwachsen, völlig zahme Haustiere sein. Alle anderen Raubkatzen sind immer sehr gefährlich, sobald sie aus dem Babyalter herausgewachsen sind.
Anschliessend fuhren wir ins nächste Leopardengehege, wo wir noch einen Versuch unternahmen, das Tier zu sehen. Plötzlich sahen wir wie sich das Savannengras leicht bewegte, und wir sahen wie sich der Leopard völlig lautlos an uns heranpirschte. Da stand er, grösser und spektakulärer als der Gepard, und blickte uns mit gelben Augen an. Er sprang auf den Baum, um dort seine Beute - in unserem Falle, das Fleisch, welches der Führer bereitgelegt hatte - zu verschlingen wie Ihr auf den Bildern seht. Leoparden können ihre selbst schwerste Beute zum Schutz gegen Hyänen und Löwen mühelos auf Bäume schleppen. Sie unterscheiden sich von den Geparden durch die Punktierung des Felles, ihren Körperbau, Aggressivität und Stärke. Sie sind absolut furchtlos.
Leopard
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Wir gingen täglich auf Safari, wo wir allerlei Tiere beobachten konnten, so zum Beispiel: Oryx, Eland, Gnu, Klippspringer, Affen, Klippenschiffer (das sind Tiere, die weisse Urinspuren auf Felsen hinterlassen), Warzenschweine, Zebras und Wildpferde. Am eindrucksvollsten war unsere Begegnung mit einer Giraffe, die plötzlich hinter einer Kurve vor uns stand und sie ging nicht weg, bis wir sie photographiert hatten.
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Von Düsternbrook fuhren wir auf einen wunderschönen Campingplatz an einem Stausee. Dort übernachteten wir das erste Mal in unseren eigenen Zelten. Unsere Zelte sind auf dem Dach des Jeeps (siehe Foto), während Philipp und Salome auf dem Boden in einem Zelt übernachten. Am nächsten Morgen mussten wir alles Material wieder in unseren Jeep einpacken, was lange gedauert hatte und sehr mühsam war. Wir mussten feststellen, dass eine gute Ordnung im Jeep sehr wichtig ist.

Unsere nächste Station war ein Wald von Köcherbäumen. Köcherbäume kommen nur in Nambia und Südafrika vor, und aus den Ästen machten die Buschmänner, die San, Pfeilköcher, daher der Name. Eric und Caspar sprangen wie Eichhörnchen auf Millionen Jahre alten Lava-Felsen herum. Auf dieser Farm hatten wir auch das Glück, eines unserer Weltreiseziele zu verwirklichen, nämlich, dass wir einen Geparden streicheln konnten.

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Zu unserem nächsten Ziel fuhren wir lange Zeit auf pfeilgeraden Strassen. Am Ziel angekommen mieteten wir uns ein Häuschen. Dann kochte Philipp uns ein feines Abendessen. In der Zeit gingen wir in einem Schwefelbad baden, das an manchen Stellen etwa 55 Grad warm war und es hat uns sehr gut getan (und uns wieder mal gewaschen). Am nächsten Morgen fuhren wir zum Fish River Canyon, dem zweitgrössten Canyon der Welt, gleich nach dem Grand Canyon (siehe Foto). Wir fanden aber, dass sich diese Fahrt überhaupt nicht gelohnt hat (bääh).

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Freitag, 24. August 2007

Weltreisevorbereitung und Abflug

Wir - Philipp, Salome, Jil, Eric und Caspar – sind die Bummelgruppe und werden während rund 11 Monaten um die Welt bummeln.

Wir Kinder – Jil (13 Jahre), Eric (12 Jahre) und Caspar (11 Jahre) - werden diesen Blog schreiben und Euch über unsere Erlebnisse berichten. Wir freuen uns natürlich über Eure Rückmeldungen und Kommentare.

Für 11 Monate haben wir uns aufs Nötigste einschränken müssen, was nicht leicht gefallen ist. Unter anderem hat jeder von uns folgendes eingepackt:

• 2 lange Hosen
• 2 kurze Hosen
• 2 langärmlige T-Shirts
• 2 kurze T-Shirts
• 3 Paar Socken
• Unterwäsche
• 1 Faserpelzpullover
• Badhose / Hammamtuch / Schwimmbrille
• Pijama
• Sonnenhut
• Sonnenbrille
• Schal
• Regenjacke
• Nécessaire
• Wanderschuhe, Sandalen, Turnschuhe, Flip-Flops
• 3 Tagebücher
• Stifte
• Trillerpfeife
• Ipod mit Lieblingsmusik und Hörbüchern
• DVDs für lange Fahrten
• Taschenlampen und Stirnlampen (nötig fürs Zelten)
• Tagesrucksäcke
• Schlafsäcke und Seidenschlafsäcke
• Taschenmesser
• Kompass

Nachstehend eine erste Auslegeordnung, jeweils mit Farbcodes identifiziert, damit wir nichts verwechseln.

auslege-ordnung

Unsere Reiseroute wird uns in folgende Erdteile bzw. Länder führen: Südliches Afrika, Südamerika, Osterinseln, Tahiti, Neuseeland, Australien (nur Sydney), Vietnam/Laos/Kambodscha, Japan, China, Mongolei und evtl. über Russland auf dem Landweg zurückfahren, falls wir noch mögen, andernfalls würden wir von Peking den Flug zurück in die Schweiz nehmen.

Nach einer relativ kurzen Vorbereitungsphase (Idee: 2. Februar 2007, Abflug: 15. August 2007) sind wir von Basel gestartet. Hier seht Ihr uns am Flughafen Basel – Mulhouse.

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Um nach Windhoek zu kommen, mussten wir 24 h (!!!) über London und Johannesburg fliegen. Ausgeschlafen haben wir uns am nächsten Tag unseren Jeep mit zwei Zelten auf dem Dach gemietet. Unser Hauptproblem war das Packen wie Ihr seht.
a-einpacken
Aber zum Schluss haben wir es geschafft und alles ist drin.
A-abfahrt
Wir drei haben uns einige Fragen zur Weltreise überlegt und interviewten alle Mitglieder der Bummelgruppe. Die Fragen und Antworten findet Ihr nachstehend:

1. Was erwartest Du von der Weltreise?
Philipp: Ein spannendes Erlebnis. Sich näher kommen. Zur Ruhe kommen. Demut erlangen.
Salome: Ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung bringen. Mit Philipp und den Kindern viel Zeit verbringen und mit ihnen und durch sie die Welt entdecken.
Jil: Ich weiss nicht, was mich erwartet. Ich aber erwarte, dass Alltägliches nicht selbstverständlich ist. Ich möchte lernen, mich besser zurückzuziehen und mich mitzuteilen und natürlich viel Schönes mit meiner Weltreise-Familie zu erleben. Ich möchte auch kein Jahr in der Schule verlieren.
Eric: Ich erwarte Spannung und möchte viele Tiere sehen. Ich erwarte auch, dass ich der Angst ins Auge gesehen habe und dass ich nach der Weltreise Autofahren kann.
Caspar: Ich erwarte von der Weltreise, dass ich viel Spass habe, ein bisschen mehr über Tiere und Geschichte der bereisten Länder Bescheid weiss und dass ich viele Souvenirs mitbringe.



2. Was würdest Du am liebsten tun oder erleben auf der Weltreise?
Philipp: Viele gemeinsame Erlebnisse mit Tieren zu haben. Ich möchte auch mit Delphinen schwimmen und auf der chinesischen Mauer stehen.
Salome: Ich möchte gerne in der mongolischen Steppe reiten und dort in Jurten übernachten und auf den Spuren meiner Vorfahren, den Amazonas entdecken.
Jil: Mit Delphinen schwimmen, auf einem Kamel reiten, auf einem Elephanten ohne Sattel reiten, etwas mit Kindern unternehmen, am Meer entlang reiten, meine Angst überwinden, eine Schlange anzufassen und ein kleines Gepardjunges anfassen und ich würde gerne nach Indien gehen.
Eric: Auf Elephanten reiten ohne Sattel, auf einem Boot sein, wo sich nebendran Aligatoren im Wasser tummeln, auf Tigern reiten, in Japan und China soviel Nudelsuppe essen wie ich möchte, auf ziemlich hohe Palmen klettern.
Caspar: Ich würde gerne auf der chinesischen Mauer stehen, die Steinköpfe der Osterinsel sehen und surfen lernen und würde gerne in eine Ninja Schule gehen.

3. Auf welches Land freust Du Dich am meisten und weshalb?
Philipp: Auf Afrika, weil ich die Natur und die Tierwelt nahe erleben möchte.
Salome: Auf Argentinien, weil ich dort alte Freunde wieder sehen möchte und ich sehen möchte, wie sich das Land in den letzten 20 Jahren verändert hat.
Jil: Ich weiss es nicht, weil ich die Länder noch nicht kenne und mich alles freue.
Eric: Brasilien wegen den Kampfschulen und den Stränden.
Caspar: Auf Japan, weil ich dort schon immer gerne hinfahren wollte und weil es dort jede Menge Sushi Bars gibt und Sushis meine Lieblingsspeisen sind.


4. Auf welches Essen freust Du Dich am meisten?
Philipp: Auf die fernöstliche Küche und die Selbstgekochte am Campingfeuer.
Salome: Auf die vietnamesiche und die japanische Küche und natürlich auf Philipp’s Köstlichkeiten.
Jil: Auf die asiatische Küche.
Eric: Auf Nudelsuppe, auf gutes Fleisch in Afrika und gute Fishchips in China.
Caspar: Auf Sushi, Misosuppe, Nudelsuppe und Reis in Japan.



5. Was denkst Du, wie Du reagieren würdest, wenn Du etwas verlierst?
Philipp: Gelassen.
Salome: Solange es nicht Philipp und die Kinder sind, ist jeder Verlust ersetzbar. Ich denke, es wird mir auch eine Lehre sein, mit weniger auszukommen.
Jil: Es würde mich brutal ärgern, weil nicht alles ersetzbar ist, was ich mitführe.
Eric: Es würde mich brutal nerven, weil wir es nicht nochmals kaufen werden.
Caspar: Genervt.


6. Was würdest Du am liebsten kaufen?
Philipp: Nichts.
Salome: Ich kaufe immer gerne typische Handarbeiten von lokalen Märkten (verschiedene Shipments nach Hause sind vorgesehen).
Jil: Jede Menge Souvenirs und Geschenke für Mama und meine Freunde.
Eric: Ein Ball und ein Samurai-Schwert.
Caspar: Ein Samurai-Schwert und jede Menge Halsketten.


7. Auf was freust Du Dich am meisten nach der Weltreise?
Philipp: Auf ein gutes Stück Brot und einen Klöpfer mit meinen Freunden.
Salome: Auf meine Familie, inklusive Mimi und Holly und meine Freunde und die Erlebnisse, die wir zu berichten haben.
Jil: Auf meine Freunde, Verwandschaft inkl. Mec, Schweizer Essen und ganz besonders meine Mama.
Eric: Auf Mama, meine Freunde und Nachbarn.
Caspar: Auf meine Verwandtschaft, Freunde und Katzen.

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