Donnerstag, 20. Dezember 2007

Puerto Maldonado (Peru)

Einführung von Cusco zum Regen- und Urwald
Als wir Cusco verliessen und schliesslich mit dem Flugzeug in Puerto Maldonado ankamen, war es unerträglich HEISS! Unter Schweissausbrüchen sammelten wir unser Gepäck ein, stiegen in einen Holzbus, fuhren zu einem Seitenarm des Amazonas, dem Rio de la Madre, und fuhren zwei Stunden mit einem kleinen Boot den Fluss hinunter zu unserer Endstation, einer Lodge, die mitten im Urwald lag. Das Ganze war ziemlich militärisch organisiert, wir hatten gerade mal eine Stunde Zeit bis unsere erste Expedition startete: Ausflug zur Affeninsel.

Die Affeninsel!!!
Der Affe sprang von Baum zu Baum, hielt auf unserem Baum an, schlang den Schwanz um den Baumstamm und liess die Hände los, so dass er waagerecht vom Baum wegstand. Darauf schmiss der Führer dem „Schwarzspinnen-Affe“ (black spider monkey) eine Banane zu, dieser fing sie geschickt auf, schälte sie mit dem Mund und verspiess sie. Danach gingen wir weiter.
Kurze Zeit später sahen wir wie ein Affe hinter einem anderen herjagte. Auf einmal sahen wir drei, vier, sieben und schliesslich ca. zwanzig Affen, darunter vier bis fünf Mütter mit süssen, kleinen Babies, die sich an ihre Rücken klammerten. Zu meiner Beunruhigung kamen die Affen immer näher. Unser Führer hat uns nämlich auf dem Bootstour zur Affeninsel gewarnt, dass einige der Affen gefährlich und aggressiv werden könnten, falls man ihnen zu nahe kommt. Sie würden dann auf einen draufspringen und zubeissen und ich hatte wirklich keine Lust auf einen Affenbiss als Souvenir. Als der Führer schliesslich alle Bananen und Orangen verfüttert hatte, fuhren wir mit dem Boot zurück.
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Der dünne Caspar

Katharina
Ich war krank, darum konnte ich keine langen Wanderungen mitmachen. Doch die eine Wanderung, die ich mitmachen konnte, war genial. Als wir losliefen, folgte uns Katharina, ein Tapirweibchen von eineinhalb Jahren und schon 150 kg schwer, dicht auf den Fersen. Am Aussichtspunkt angelangt, ging Katharina ins Seelein schwimmen. Caspar und ich spielten mit ihr, indem wir einen Stock nahmen und ihr damit das Seegras auf Rücken und Kopf verteilten. Das fand sie nicht lustig, tauchte ab und kam fünf Meter von uns weg wieder zum Vorschein. Sie kam aus dem Wasser und legte sich zum Trocknen an die Sonne. Als wir dann gehen wollten, spielte sie „totes Weibchen“, was lustig aussah, denn sie lag auf dem Rücken und streckte alle Viere von sich und schloss die Augen. Wir liefen an ihr vorbei und sie knabberte einem Franzosen, den wir eh nicht mochten, an der Hose. Das durfte unser Führer selbstverständlich ja nicht dulden und schlug mit einem Stock nach ihr. Sie raste an mir vorbei ins Gebüsch und versteckte sich, um Jil, Philipp und Salome, die weiter hinten gingen, zu erschrecken. Sie spielte mit ihnen förmlich „Fangen“, indem sie quickend auf sie zugaloppierte bis Jil, Philipp und Salome erschrocken in den Busch hechteten, um sich dann lachend nach ihnen umzudrehen und das Ganze gleich nochmals wiederholte.
Ich sah Katharina erst wieder am Abend an der Bar. Die Türe zur Bar öffnete sich und herein kam.... Katharina! Wir trauten unseren Augen nicht. Sie lief mit hoch erhobenem Kopf zur Bar, um sich einen Drink zu bestellen. Doch leider stellte der Barkeeper sie vor die Tür, weil sie ja noch minderjährig war.
Am nächsten Abend lag ich friedlich dösend in der Hängematte (Ihr müsst Euch vorstellen, auf einer Plattform mit ca. 15 Hängematten mit Blick auf den Rio de la Madre), als Katharina schon wieder auftauchte und abermals am Bauch gestreichelt werden wollte. Dazu knallte sie sich auf den Holzboden und genoss unsere Streicheleinheiten mit geschlossenen Augen. Salome dachte darüber nach, ob wir sie nicht allenfalls mit nach Hause nehmen könnten. Das wäre doch eine lustige Vorstellung mit ihr in der Migros einzukaufen!
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Euer Eric

The Lost Lake
Am letzten Tag unseres Dschungellebens machten wir die längste Wanderung des viertägigen Militärprogrammes. Uns wurde schon von dieser Wanderung erzählt, es sei der reinste Kampf mit dem Schlamm. Wir mussten tatsächlich durch den Schlamm stapfen, aber wir fanden es total lustig. Es erinnerte mich an früher, als ich als Kleinkind in jede Dreckspfütze reinhüpfte und das ja immer mit Gummistiefeln, die wir auch dieses Mal trugen. Um zum Lost Lake zu gelangen, mussten wir in einem, schon etwas morschen Holzboot rudern. Die Natur, durch die wir paddelten, war herrlich. Verschiedene Farben, all die Tiergeräusche, das war für mich wie ein Stück Paradies. Während der Bootsfahrt sahen wir eine Tarantel (grosse braune Spinne) und einen kleinen, süssen, grünen Frosch. Unser Führer erklärte uns, dass ein Tarantel nur eine leichte Grippe verursacht, wenn man hingegen nur schon berührt, stirbt man innerhalb von fünf Minuten. Das hat uns alle „paff“ gemacht!
Nach der Wasserfahrt bestiegen wir einen wackeligen Aussichtsturm. Über dem ganzen Lost Lake ist ein Bretterpfad angelegt, über den wir ca. eine halbe Stunde bis zum nächsten Einbaum marschierten. Auf dieser Fahrt sahen wir eine Anakonda (eine Riesenwürgeschlange) mit einem Durchmesser von ca. 40 cm! Die war echt riesig! Leider konnten wir ihre Länge nicht sehen, aber unser Guide sagte, sie sei sicherlich acht Meter lang. Nach der kleinen Rundfahrt sahen wir sogar noch ihr Baby.
Dann liefen wir eine Stunde den Schlamm *Plitsch Platsch*. Zurück in der Lodge spritzen wir uns samt Kleidern ab, denn diese standen vor Dreck.
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Dies ist ein spannendes Photo: Wisst Ihr was es darstellt? Ein Frosch, der seinen Hintern bei Gefahr als Schlangenkopf tarnt! Hättet Ihr nicht geahnt, nicht wahr!

Seid lieb umarmt Eure Jil

Birds (von Alfred Hitchcock)
In unserer Lodge verlief der Weg von den Bungalows zur Schwimmhalle und zum Esszimmer über einen gedeckten Steg. Allerdings war dieser Weg für mich gefährlich, weil mich immer wieder zwei kampflustige, truthahnähnliche Vögel mit roten Augen belästigten.
Einmal beispielsweise ging ich alleine zum Speisesaal und da warteten sie auf mich. Ich ging an ihnen vorbei. Der eine stellte seine Federn am Kopf so auf, dass es aussah wie eine Punkfrisur und verfolgte mich kreischend. Ich ging zuerst, als ob ich es nicht merkte, doch er verfolgte mich dicht auf den Fersen, ich hatte solchen Schiss, dass ich mich laufend in Sicherheit bringen musste.
Der zweite Angriff gab mir wirklich das Gefühl, die Vögel hätten es auf mich abgesehen. Diesmal attackierten sie mich, als ich von der Swimmingpool-Hütte zu meinem Bungalow gehen wollte. Kaum war ich weit genug entfernt, flog er mit aufgestellter Punkfrisur kreischend auf meinen Kopf zu, instinktiv duckte ich mich und rannte davon. Abermals griff er mich an, da wich ich ihm aus und lief so schnell wie möglich zur Poolhütte zurück. Jil und Salome, die diese Situation beobachtet hatten, kugelten sich vor Lachen (diese gemeinen Weiber!). Wir beschlossen folgende Taktik: Jil und Salome hielten den Punk mit Badetüchern in Schach, während sie sich ihre Flip-flops angelten und wir machten uns alle aus dem Staub.
Beim dritten Mal hatten die Vögel die Rechnung ohne Philipp gemacht: Auf dem Weg zum Mittagessen ging Philipp etwas vor Jil, Salome und mir. Die zwei Vögel warteten förmlich auf dem Steg auf uns. Sie liessen Philipp passieren und flogen auf unsere Köpfe zu. Jil rannte so schnell sie konnte weg, zog ihren Flip-Flop aus, um ihn nach dem „Punk“ zu werfen. Salome und ich brachten uns hinter der nächsten Bodenvase in Deckung. Philipp rettet uns! Er schimpfte den Vogel an, dieser hob jedoch ab, um Philipp’s Augen auszupicken. Philipp hob seine Rechte und schlug ihm mit dem Unterarm eine in den Bauch, so dass die Federn nur so stoben und der Vogel vom Geländer flog. Sein Kollege flog winselnd auf das Geländer und schaute seinem Partner nach, der unten benommen herumtorkelte.
Ich fühlte mich wie im Film „Birds“ von Alfred Hitchcock und war froh meine Augen noch im Kopf zu haben.

Der dünne Caspar

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