Mittwoch, 26. September 2007

Acht Tage im Busch (Kaokoveld)

Tag 1 – Es geht los!
Als wir auf Duncan’s Farm eintrafen, wurden wir freundlich von ihm und seiner Frau Debbie empfangen. Das Haus, in dem wir übernachten durften, war herrlich. Es ist ein Haus aus Holz, das in den Fels eingebaut ist. Es ist schwer zu beschreiben. Sieht selbst auf den Fotos nach.

Duncan-haus3
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Es gab wunderbares Essen. Als Fleisch gab es Oryx und Hühnchen, dazu Kartoffelsalat und zum Dessert, leckeren Schokoladenkuchen. Nach dem Essen sass ich noch ein wenig zu den Erwachsenen, da wir Kinder nicht am selben Tisch assen. Um 10.30 Uhr ging ich schlafen. Ich hatte zum ersten Mal auf der Reise mein eigenes Zimmer, yuppie!!!
Fotos Haus Duncan
Am nächsten Tag mussten wir umgepackt, geduscht und bereit um 9.00 Uhr draussen stehen. Wir waren jedoch erst um 10.00 Uhr bereit. Kein Problem, denn Duncan kam zu spät.
Wir mussten noch einkaufen gehen. Wohlverstanden für acht Tage. Der grösste Anteil an unserem Gepäck war Wasser - insgesamt ca. 200 l, darin inbegriffen ist auch das Abwaschwasser. Dann fuhren wir endlich los.
Was ich ganz vergessen habe: Auf dem Weg zum Lädeli haben wir sechs Giraffen gesehen, sie waren wunderschön.
Wir fuhren über Stock und Stein. Es holperte tierisch. Einmal kamen wir an so einer Fleischkontrolle vorbei. Ich verstehe nicht, weshalb es diese gibt. Aber egal. Nach dieser Kontrolle wurde es noch holpriger. Scheisse, manchmal tat das ganz schön weh! Hin und wieder sahen wir einige Springböcke.
springbock
Duncan hatte selbst seinen eigenen Jeep mit. Plötzlich hielt er an. Er zeigte uns Elephantenfussspuren. Sie waren riesig, manchmal hatten diese Spuren mehr als einen Meter Umfang. Die Spuren waren an einem Flussbett mitten in der Wüste. Es hatte sogar Palmen. Ich konnte es kaum glauben.

elefant-fuss
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Zwischen 16.30 und 17.00 Uhr kamen wir an unserem Campingort an. Wir bereiteten das Essen zu, assen und gingen dann schlafen.

Tag 2 – Die ersten Zebras aus der Nähe
Am nächsten Morgen packten wir die Zelte wieder ein und verstauten alles im Auto. Da fuhren wir auch schon wieder los. Diesmal fuhren wir manchmal sogar ohne irgendeinen Weg.
Heute hatten wir mehr Glück mit den Tieren. Wir sahen Oryxe, Springböcke und sogar Zebras. An einem kleinen Ort mit einem winzigen Bächlein assen wir zu Mittag. Salome und ich gingen ganz nahe zu den Zebras, den „Hartmann’s Mountain Zebras“ hin, die am anderen Ende des Bächleins standen. Wir konnten tolle Fotos machen.

zebra
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Wir assen unter einem sog. „Heiligen Baum“. Der heisst so, weil die Himbas denken, dass die Kinder von dort kommen, oder so was ähnliches. Die Himbas sind Nomaden und ein Teil des Volkes in Namibia.
heiligerbaum
hier noch ein Foto von einer Himba Huette
himba-huettchen
Nach dem Essen fuhren wir weiter. Wir sahen noch viele Zebras, die mich völlig faszinierten. Später sahen wir sogar noch zwei Giraffen.

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Duncan zeigte uns noch Fussstapfen von Nashörnern und auch deren Kot, der ähnlich ist wie jener der Elephanten. Um 15.00 Uhr waren wir denn auch schon am nächsten Campingort. In den nächsten acht Tagen werden wir nicht in Camps schlafen, sondern immer in freier Wildbahn wie die zwei Tage bisher.
Eure Jil.

Tag 3 – Tote Giraffe
Heute sahen wir eine tote Giraffe. Um die Giraffe herum waren Millionen von Maden. Es war ein Bulle, der an einem Genickbruch starb.
Auf der anderen Seite des Flussbettes standen zwei Kudu-Weibchen, die wir fotografierten.
kudu
Einige Zeit später trafen wir eine Oryx-Familie. Die bestand aus drei Jungen und vier Alten. Das eine Junge stand bei einem Baum, die Anderen rannten uns davon.
Oryx Gazellen haben zwei Hörner und auf der Nase einen schwarzen Streifen und zwei löffelartige Ohren. Oryx Gazellen sind grau, ausser am Bauch, dort sind sie weiss und oberhalb schwarz. Sonst sehen sie aus wie normale Gazellen. Sie wird 19 Jahre alt.
An diesem Abend uebernachteten wir an einem Baechlein, wo wir baden gingen. wir haben uns auch mit Schlamm eingeschmiert. Es hat voll Spass gemacht. sieht selbst auf den Fotos nach.
Euer Eric.
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Tag 4 – Herero Dorf
Als ich aufwachte und wir startklar waren, gingen wir in ein Herero-Dorf. Dort trugen die Kinder anstatt Kleidern kleine Schürzen und teilten sich zu fünft einen Teppich zum Schlafen. Ausserdem hatten sie Geisenbabies (jööö, süüüsss). Sie zeigten uns, wie sie ihre menschlichen Babies auf dem Rücken trugen. Dazu benutzen sie ein Lederquadrat mit Bändeln an jeder Ecke. Die unteren Bänder waren aneinander befestigt. Diese wurden um die Hüfte gebunden. Das Baby klammerte sich an den Rücken und die beiden oberen Ecken gingen über die Schultern und die Mutter hielt die beiden Bänder mit den Händen.
Zum Kämpfen brauchten die heutigen Hereros zwei Stöcke: einen dünnen, aber harten zur Verteidigung und eine harte schwere Keule zum Angriff.
Wir knuddelten noch ein wenig die Geisenbabies, dann kauften wir einen Kurz- und einen Mittelbogen (Pfeilbogen).
Nach der besichtigung des Dorfes gingen wir am schoensten pool der Welt Mittag essen.
Der dünne Caspar.

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Tag 5 – Das Elefanten Camp
An diesem Tag durfte ich mit Duncan mit fahren. Wir fuhren durch ein Flussbett, das ziemlich bekannt war.
Bald schon zeigte Duncan mir einen Elefanten, der in nächster Nähe stand. Ich war ein wenig verwirrt, dass ich ihn ohne Duncans Hilfe nicht gesehen hätte, obwohl er doch so nahe stand.
Duncan erklärte mir das der Elefant eine Mutter-Kuh ist, weil man ihre Titten gut sah. Die Elefanten Kuh hat, nicht wie jedes andere hinten, ihre Titten vorne. Duncan und ich hielten nach einem Jungen Elefanten Ausschau. Doch wir sahen keinen.
Am Abend übernachteten wir in einem Camp, wo Duncan schon sehr viele Elefanten sah. Einer davon hätte ihm sogar früher fast, während der Nacht, auf den Kopf gekackt. Diese Vorstellung war witzig.
In der Nacht hatte ich Angst. Ganz besonders als ich auf Toilette musste. Ich hörte, dann auch noch zu allem Schauder, wie ein Zweig auf mein Zelt fiel. Ich bildete mir ein das es ein Elefant war. Doch da war nichts.
Eure Jil

Tag 6 - Off-Road durch die Wildnis
Im folgenden Beitrag möchte ich Euch etwas über die Strassen erzählen, die wir gefahren sind. Dabei sind mir drei Situationen in besonderer Erinnerung geblieben.
Duncan und ich fuhren einen felsigen Hang mit einer Neigung von ca. 40% hinauf. Anfangs legte er den „low-range“ und das Standgas ein. Mitten im Hang stieg Duncan einfach aus und lief nebenher, während ich im Auto sass und mir vor Angst beinahe in die Hose machte. Gott sei Dank stieg er jedoch wieder ein.
Auf dieser Reise fuhr Salome zum ersten Mal „Off-Road“. Philipp und Duncan sassen in Duncan’s Jeep und wir Kinder und Salome in unserem Auto. Mir war ein bisschen bange, weil Salome das erste Mal durch ca. 70 cm hohes Wasser fahren musste. Das Wasser darf nämlich nicht in den Luftfilter oder Auspuff kommen, weil sich sonst der Motor mit Wasser anstatt Benzin füllt und damit einen Total-Motorschaden verursacht. Man muss genügend Gas geben, damit der Motor nicht abstellt und kein Wasser in den Auspuff kommt. Salome überstand diese Prüfung doch sehr gut.
Philipp fuhr mit Duncan’s Jeep über eine felsige Treppe ins Tal hinunter und weil es ihm solchen Spass machte, gleich rückwärts wieder hinauf. Dieses Manöver kostete Philipp jedoch einen platten Reifen...
Ich fand diese Erlebnisse sehr lustig und aufregend. Ich sah teilweise gar keine Strassen - denn es gab nämlich gar keine!
Euer Eric

auto-mit-wasser
mit-auto-durch-wasser



Tag 7 – Spurensuche
Als wir während der Fahrt auf einmal Löwenspuren sahen, folgten wir ihnen in den Busch, weg von der Strasse. Plötzlich flogen fünf bis sechs Ohrgeier auf, und da – ein gerissener Oryx! Wir stiegen aus den Autos. Duncan erklärte uns, welche Organe der Löwe am liebsten ass (nämlich Herz, Nieren, Leber und noch andere Innereien) und schliesslich folgten wir der Schleifspur und sahen den Darm und den Magen samt Entleerungen.
„Hier...“ sagte Duncan, „ist der Oryx zu Boden gegangen und der Löwe hat ihm den Gnadenbiss verpasst!“ Wir folgten den Spuren weiter: „Und hier,“ sagte Duncan, „hat der Löwe dem Oryx aufgelauert!“
Tathergang gemäss Duncan: “Der Oryx muss normal gelaufen sein, der Löwe sprang – aus seinem Busch – dem Oryx auf den Rücken, der begann zu rennen, brach aber dann zu Boden, und der Löwe biss ihm die Kehle durch, zog ihm den Magen und anschliessend den Darm raus, und schleppte ihn schliesslich den Hügel hoch. Er ass dann die Innereien.“
Die Vorstellung fand ich spannend. Duncan zeigte uns noch den Unterschied zwischen frischen und alten Spuren. Die alten Spuren haben leichte Verwehungen vom Wind und sind zudem heller, weil ausgetrocknet. Als wir auf dem Rückweg waren, bemerkten wir neben dem Magen noch eine zweite Schleifspur. Sie führte zu einem noch ungeborenen Oryxkalb: Das Werk von zwei Schakalen. Sehr wahrscheinlich rissen sie das Kalb aus dem Körper der Oryxmutter, als der Löwe mit dem Magen beschäftigt war. Es ist zwar brutal, aber das sind die Regeln der Wildnis.
Wir übernehmen keine Haftung, falls kleine Kinder Albträume bekommen.
Der dünne Caspar.

Tag 8 - Zurück in der Zivilisation
Ausser einzelnen Dornen in den Füssen und saumässig dreckig (siehe Bilder, vorher – nachher) kamen wir glücklich und um viele wunderbare Erfahrungen reicher zu Duncan’s Baumhaus zurück.
Wir freuten uns riesig auf fliesend Wasser und Seife (Die Jungs freuten sich nicht so wahnsinnig auf die Dusche.......). Frische Kleider anzuziehen war ebenfalls ein Highlight. Einmal mehr durften wir uns an einen reichlich gedeckten Tisch setzen und erzählten Debbie unsere Erlebnisse im Busch.
Danach gingen wir mit vollem Magen und hundemüde schlafen.
Eure Jil

So haben wir in den 8 Tagen gelernt: siehet Bilder

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