Donnerstag, 27. September 2007

Der Campingplatz am Okavango

Wir übernachten auf einem Campingplatz mit wunderschöner Aussicht auf den Okavangoriver. Der Okavango ist die Grenze zwischen Namibia und Angola.
Als wir im Okavango schwimmen gehen wollten, mussten wir uns zuerst informieren, ob es Flusspferde oder Krokodile hat. Die Antwort lautete: „Ja, es gibt Krokodile wie auch Flusspferde im Okavango, jedoch nur weiter oben und weiter unten.“ Mir war ein bisschen bange zumute. Aber wir gingen dann doch alle schwimmen. Der Okavangoriver ist nicht so tief wie er ausschaut.
Ein Mann, der schon öfters hier war, erklärte uns, dass der Okavango im Dezember, einem nur noch bis an die Knie reichen würde.
Am Abend machten wir eine kleine Bootsfahrt auf dem River. Wir sahen immer wieder Menschengruppen, die sich im Fluss waschen gehen.
Nach einer Flussbiegung, hörten wir ein paar Kinder singen. Sie sangen: “Welcome in illegal Angola!“ Wir gingen zu ihnen hinüber und machten ein paar Fotos (siehe unten). Nach der Strandsbesichtigung kehrte das Boot und wir fuhren zurück.
Zehn Minuten bevor das Boot wieder anlegte sprangen Philipp, Eric und Caspar in den Fluss hinein und schwammen runter. Wir waren die ersten Touristen, die das überhaupt gemacht haben.
Als wir zurück kamen war es schon dunkel. Für uns war die Bootstour eine schöne Erfahrung!

EURE JIL, ERIC und CASPAR

Im Buschman-Dorf

Im Buschmen-Dorf wurden wir von einer englisch sprechenden Frau, namens Erna, empfangen.
Sie zeigte uns das Programm, in dem stand was man, in ihrem Dorf alles so machen kann. Wir entschieden uns für den Actionday und für eine Übernachtung im Busch.
Bevor wir am Actionday teilnahmen stellten wir noch unsere Zelte auf.
Um 16.00 Uhr begann ihr Programm. Wir haben zu geschaut wie sie Schmuck herstellten. In fast jedem Schmuck hat es so weisse Teile, das sind Straussen Eier. Sie brechen das Straussen Ei in kleine Stücke, dann versuchen sie die Teilchen möglichst rund zu schlagen. Wenn alle Stückchen rund und alle etwa gleich gross sind, dann drehen sie, mit einem spitzen Pfeil, ein Loch hindurch. Das sieht nach verdammt viel Arbeit aus.
Die Buschmänner können mit nur zwei Holzstöcken Feuer machen. Das war voll beeindruckend. Mehr dazu erzählt Euch Eric weiter unten.
Die Buschmänner nennen sich einfach Busch“männer“, aber es hat genau so viele Frauen wie Männer im Dorf. Am Abend tanzten sie für und mit uns. Es waren lustige Tänze bei denen wir mittanzten. Es gab aber auch noch schwierigere Tänze bei denen sie sich alle mit den Füssen festhielten und dann im Kreis drehten. Bei denen konnten wir natürlich nicht mitmachen.
Nach dem Tanzen gingen die Sans, dass ist der Name des Stammes, nach Hause. Als wir uns von Erna verabschiedet hatten, gingen wir wieder zu unseren Zelten zurück.
Als wir am kochen waren, kam ein Medizinmann zu unseren Zelten. Er braute eine Mixtur für Philipps Augen. Für diese Mixtur brauchte er eine spezielle Wurzel, die er selbst ausgegraben hatte. Er schnitzte an der Wurzel bis sie „blutete“, dann schnitzte er das blutende Holz in eine Tasse. Er goss kochendes Wasser zum Holz hinzu. Jetzt mussten wir warten bis das Wasser ganz abgekühlt ist.
Als Philipp das Gebräu in den Augen hatte, sagte er, dass es brenne.

Am nächsten Morgen mussten wir um 7.00 Uhr bereit im Dorf stehen. Damit wir nicht in der vollen Sonne in den Busch Wandern mussten.
Jeder von uns hatte, Plus Minus, 9 Kilo im Rucksack, dass war schon schwer.
Auf dem Weg kamen wir an mehreren Orangen- bäumen vorbei. Wir durften auch von den Orangen probieren. Es sind nicht diese Orangen die wir aus Europa kennen. Sie schmeckten uns sehr gut. Caspar beschreibt sie weiter unten.
In der Mittagshitze legten wir uns, mit unsern fünf Führern, unter einen Schatten bietenden Baum. Dort ruhten wir für ca. vier Stunden.
Als die Sonne nicht mehr so heiss war liefen wir noch ca. eine Stunde bis an unser Übernachtungslager. Uns schmerzte der Rücken als wir ankamen.
Als wir Feuerholz suchten, gingen zwei Männer auf die Jagd. Auf dem Programm, das wir am Vortag lasen, stand das wir mit auf die Jagd dürften. Wir waren etwas enttäuscht, weil ausser wandern, schlafen, warten und Feuer machen versuchen, wir nicht viel getan haben.
Bevor wir schlafen gingen, assen wir noch unsere Kräcker, die haben wir mitgenommen, weil diese nicht so viel wiegen.
In dieser Nacht haben wir nur mit unserem Schlafsack im Sand geschlafen. Es war angenehm weich aber auch sehr kühl.
Am Vortag sind wir ca. 6-7 Stunden gelaufen. Aber jetzt müssen wir nur noch eine Stunde wandern.
Als wir wieder zurück im Dorf waren, erzählten wir Erna, das wir nichts von dem tun konnten was auf dem Programm stand. Sie verstand unsere Enttäuschung gut. Sie sorgte dafür, dass uns jeder ein wenig Schmuck brachte. Somit war die Geschichte gegessen.
So gingen wir, mit einem tollen Actionday in Erinnerung, wieder vom Dorf weg.
Eure Jil
bobo
busch5




Wie machen die Buschmänner Feuer?
Wir lernten von den Sans wie man Feuer ohne Zündhölzer mit nur zwei Stöckchen macht. Als Zutaten braucht man, zwei Hölzchen von einem bestimmten Baum, ein Messer als Unterlage sowie ein bisschen trockenes Gras.
Nun legt man das eine Stöckchen quer zum Messer und schneidet eine Kerbe in dieses Stöckchen. Mit dem zweiten Stöckchen bohrt man sich in diese Ritze ein und reibt das Stöckchen ganz fest zwischen den Händen, solange bis ein Glutstückchen auf das Messer fällt. Das ist ganz schön anstrengend!!! Dann legt man das Messer und die Stöckchen beiseite und legt die Glut mitten in den trockenen Grasbüschel, den man zu einer kleinen Schale geformt hat. Schliesslich bläst man ganz vorsichtig hinein bis es brennt.
Ich finde spannend, aber mühsam und es ist einiges schwieriger als heutzutage einfach ein Streichholz anzuzünden.
Euer Eric
buschman
Tannenbäume im Busch
Bei der zweitägigen Wanderung trafen wir auf ein kleines, tolles Phänomen, nämlich dass mitten im Busch ein Baum tannenbaumkugelartige Früchte trug, eine runde Kugel, in der oberen Hälfte orange war und in der unteren Hälfte bräunlich orange war. Allerdings war die Schale dieser Frucht steinhart. Um sie aufzukriegen, musste man mit einem Holzstock darauf schlagen und sie gleichzeitig drehen. Das Innere der Frucht war kotbraun – mir drehte sich der Magen um. Doch als ich sie probierte, erinnerte sie mich ein wenig an Mango. Mir fiel auf, dass die Kerne so gross wie Mandeln waren und ich sie einfach nicht zerbeissen konnte. Schliesslich versuchte ich es mit Schlucken, es funktionierte! Sie flutschten hinunter wie Wasser!
Es mehr Spass von den San zu lernen (die echte Experten sind) als am Schulschreibtisch.

Der dünne Caspar.
busch8

Zu Besuch im Himba-Dorf (Kamanjab)

Als ich am Morgen aufwachte, habe ich mich total auf den Ausflug ins Himba-Dorf gefreut. Im Himba-Dorf hatten wir einen Führer, der auch englisch sprach. Er zeigte uns die Hütten, und wie man aus dem „Ockerstein“ Puder macht. Dieses Puder mischen die Himba-Frauen dann, in einem später Prozess, zur Buttermilch hinzu. Die Buttermilch wird in einem Behälter – einem getrockneten und ausgehöhlten Kürbis – hergestellt. In diesem Behälter lassen sie frische Milch, einen ganzen Tag lang in der Sonne stehen, bis die Milch sauer ist, danach schütteln die Himba-Frauen die Sauermilch drei Stunden lang zu einer Buttermilch. Die Himba-Frauen waschen sich nicht mit Wasser, sondern mit Dämpfen. Dieser Reinigungsvorgang dauert drei Stunden, d.h. sie stehen jeden Morgen um 4.00 Uhr auf, um zu beginnen. Nach der Reinigung tragen die Himba-Frauen diese ockerfarbene Buttermilch-Paste auf ihren ganzen Körper auf. Kein Fleckchen wird dabei ausgelassen. Dieses „Mittel“ reinigt nicht nur, sondern schützt auch vor Sonne und entfernt nach langer Anwendung die Körperhaare. Die Himba-Frauen haben schöne Haut. Himba-Frauen werden nur zweimal im Leben gewaschen, einmal als Baby und einmal wenn sie ihre erste Menstruation erhalten haben. Dann nochmals wenn sie gestorben sind, ansonsten kommen sie ohne einen Tropfen Wasser zur Körperreinigung aus. Die Buttermilch-Paste riecht für unser Gefühl wohl etwas streng, die Frauen selbst jedoch nicht. Im 12 Lebensjahr werden den Jungs die mittleren, unteren Zähne, als Ritual des erwachsen werden ausgeschlagen. Diese Zahnlücken helfen ihnen die Sprache besser sprechen zu können und es ist auch eine weiter Führung der Tradition.
Debbie hat uns erzählt, dass man im Himba-Dorf richtig viel machen könnte. Doch wir durften alles nur anschauen (bäähhh). Ich war enttäuscht.
Am Mittag erzählte Philipp Debbie, dass es uns nicht so gut gefallen hat. Als wir am Nachmittag wieder hingingen, kam Debbie dann mit. Sie zeigte uns zwei Frauen, die sich frisierten. Die Himba-Frauen erneuern ihre Frisuren alle drei Monate, wobei sie in ihr Haar auch die abgeschnittenen Haare ihrer Männer bzw. Brüder sowie Schafswolle, gekauftes künstliches Haar einflechten. Das alles wird zu festen Zöpfchen geflochten, mit ihrer „Buttermilch-Ockercrème“ eingeschmiert und dann mit Asche (gegen Läuse und Zecken) bestreut. Diese ganze Prozedur dauert fünf Tage! Salome und ich schauten eine Weile zu und gingen dann weiter.
Dieses Mal waren die Kinder viel zutraulicher und sassen uns auf den Schoss usw. Als wir unsere Besichtungstour beendet haben, hatten die Himba-Frauen einen kleinen Markt vorbereitet, wo wir viele schöne Sachen kauften. Nach unserem „Einkauf“ spielten wir mit den Kindern. Die waren so süss. Gerade, als die meisten Kinder um uns versammelt waren, mussten wir leider gehen. Der zweite Teil unseres Ausfluges hat mir richtig gut gefallen.
Eure Jil

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