Montag, 14. Januar 2008

Punta del Este und José Ignacio (Uruguay)

Punta del Este, ein exklusiver Badeort an der östlichsten Spitze von Uruguay, direkt am Meer gelegen mit schönen, kilometerlangen Sandstränden ist bei den wohlhabenden Argentiniern ein beliebtes Sommerferienziel. Wir fanden Punta del Este mit allen Hochhäusern und Villen direkt an der Schnellstrasse jedoch nicht gerade bezaubernd. Weil Hochsaison war, war es für uns auch entsprechend schwierig, ein Hotel für sieben Personen zu finden. Nach einigen Stunden Hotelsuche, dachten wir schon, wir müssten in unserem Kleinbus schlafen, zum Glück schlug uns jemand ein Hotel vor, das noch Platz haben soll. Auf dem Prospekt sah dieses Hotel sehr nett aus, aber als wir dort ankamen und hineingingen, war es sehr heruntergekommen und ein modriger Geruch kam uns entgegen. Doch waren wir froh, ein Dach über dem Kopf und ein Bett unter dem Hintern zu haben. Als Caspar am nächsten Morgen zum Frühstück erschien, hatte er etwa 70 Mückenstiche vorzuweisen. Wir suchten uns ein anderes Hotel. Wir fanden dann zum Glück ein kleines, nettes Hotel in José Ignacio, einem Dorf abseits von Punta del Este.
Auf der Fahrt dorthin schwärmte Nico von einer Brücke mit zwei Wellen, der sog. Kamelbrücke, auf welcher man ein Glücksgefühl bekäme, wenn man schnell darüber fahre. Dieses „Glücksgefühl“ stellte sich für mich als ein Kribbeln im Bauch dar, das ich lustig fand.
Wir gingen jeden Tag an den Strand. Das war für mich das Paradies. Ich konnte mit den Wellen surfen, mich im Sand einbuddeln und Sandboarden, wobei ich einmal sehr schmerzhaft gefallen bin. Doch ich machte trotzdem weiter, weil es mir solchen Spass machte. Am Abend fiel ich jeweils todmüde ins Bett.
Leider war die schöne Strandzeit auch mal wieder vorbei, da Nico und Joaquin wieder gehen mussten. Als sie sich verabschiedeten, merkte ich, dass sie in dieser Zeit wie ein Teil meiner Familie geworden sind und ich sie sehr vermissen werde!!!
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Einen Tag später nahmen wir einen Nachtbus nach Florianopolis und von dort aus wiederum den nächsten Nachtbus nach Sao Paulo.

Liebe Grüsse wünscht Euch Euer Eric

Die beiden Campos


Susana und Gerados Campo


Nach Weihnachten fuhren wir zusammen mit Susana, Gerado und den Kindern auf ihr Campo in Rosario de la Frontera (Argentinien). Während dem Abendbrot beschlossen wir, dass Nico und Joaquin für zehn weitere Tage mit uns mitkommen können. Als wir dann ins Bett gingen (wir Kinder schliefen in einem separaten Haus, Mädchen und Jungen natürlich getrennt), witzelten wir noch ein bisschen und gaben uns gegenseitig Spitznamen: ganz am Ende hieß ein Freund von Joaquin Shark (Hai (aber ich nannte ihn Sharki)), Joaquin hieß DJ Doggi (DJ Hundie), Nico hieß DJ Seal (DJ Robbe), ich hieß Anakonda und Eric wollte nicht, dass sein Spitzname im Blog erscheint.
Am nächsten Morgen zeigte uns Nico beinahe das gesamte Campo (ein Campo ist eigentlich ein Bauernhof). Nur „beinahe“, weil das Campo nämlich 3'500 Hektaren groß ist, und wir dazu ein paar Tage bräuchten.. Danach gab es ein schönes, leckeres Essen im Garten, nämlich Schwein, Poulet und ein feines Geißlein (vgl. Foto), alles im Lehmofen gebraten. Das war wirklich köstlich.
Wir halfen Martin, dem Gaucho auf der Farm, ein paar Stiere in ein anderes Gehege zu treiben (Schaut Euch mal diese großen Vieher auf dem Foto an!). Schließlich machten wir einen Ausritt zu einem schönen Wasserfall. Auf dem Rückweg gallopierte ich zum ersten Mal in meinem Leben. Es war ein wundervolles Gefühl von Freiheit. Ich fühlte mich wie ein richtiger argentinischer Gaucho, natürlich beherrsche ich die Reitkunst noch nicht wie die Gauchos, die wahrlich mit dem Pferd verschmolzen sind.
Einen Tag später mussten wir leider gehen. Wir fuhren zurück nach Tucuman und bestiegen dort einen Nachtbus nach Buenos Aires. Ich fand das ziemlich cool, da wir erstens wunderbar weiche Sitze hatten und uns zweitens drei (!) Filme anschauen konnten. Von Buenos Aires fuhren wir mit dem Schiff nach Uruguay und von dort in einem Kleinbus - da unsere Bummeltruppe mittlerweile ja auf sieben Personen angewachsen war - zu Sarah und Ciros Campo, wo wir morgens um 3 Uhr ankamen.

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Sarah und Ciros Campo

Langsam ritten wir die Strasse hinauf (jetzt sind wir in Sara und Ciros Campo) – ein Teil der Gruppe war schon voraus geritten - als wir plötzlich ein leises Summen im Elektro-Draht hörten, gallopierten wir so schnell wie möglich zum vordern Teil der Gruppe und sahen: Nicos Pferd war über den Elektro-Draht gesprungen. Tomas, einer von Ciros Söhnen, war vom Pferd gehüpft, zog den Stock des Elektro-Drahts aus der Erde und hielt ihn in die Höhe, so dass Nico auf dem Pferd wieder zu uns unten durch reiten konnte. Danach ritten wir zurück.
Die Zeit bei Ciro und Sarah war herrlich. Wir durften jeden Tag Ausritte machen, rasteten bei wunderschönenen Orten und aßen köstliche Pic-nics. Am Abend spielten wir bis fünf Uhr morgens Karten. Einmal gingen wir zum Rio Nergro (dem schwarzen Fluss) baden. Ich traute meinen Augen nicht - der Fluss war tatsächlich schwarz. Wir haben auch ein Boot mitgebracht, auf welchem wir den Tag herum gepaddelt sind. Ich fand dies einen wundervollen und schönen Badeausflug.
Doch das Neujahr war für mich am schönsten, abgesehen von einem kleinen Zwischenfall: Das Essen war köstlich, um 12 Uhr fielen wir uns um den Hals, gratulierten einander und machten uns schöne Wünsche und gute Vorsätze fürs neue Jahr. Dann war es Zeit, die Feuerwerke im Garten abzufeuern. Wir hatten eine Menge Spaß, wir schossen Raketen hintereinander ab. Dazu benutzten wir Plastik-Flaschen. Plötzlich wehte eine starke Brise und schmiss ausgerechnet eine Flasche um, in der eine angezündete Rakete steckte. Ein paar Sekunden später war die Hölle los: Überall schossen kleine, heiße Lichter hin, auf ein mal schoss ein Lichtchen neben mir in die Wand, da geriet ich in Panik und rannte Richtung Hecke, vor mir schoss in größerer Lichtball in die Erde und eine kleinere Explosion wurde verursacht doch ich rannte wie unter Hypnose darüber. Da schlug ein mittelgroßer Lichtball dicht neben meinem Fuß ein. Ich schaute zurück, dort wo eben noch mein Kopf gewesen war, schlug nun ein Lichtbällchen ein. Ich drehte mich nach vorne und war nun in endlich Sicherheit: Ich war hinter der Hecke! Die Rakete war leer geschossen und mein Adrenalin-Schub vorbei. Da gesellte ich mich zu den anderen und sah, dass auch sie noch den Schreck in den Gliedern hatten. Besonders die kleinen Kinder taten mir Leid.

liebe Grüsse,
der dünne Caspar

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Weihnachten in Argentinien (Tucuman)

Weihnachten feierten wir zusammen mit Gerardo und Susanna (Freunde von Salome). Sie haben vier Kinder mit denen wir uns gut verstanden: Delphina (20), Cathalina (18), Joaquin (17) und Nico (12). Als wir bei ihnen ankamen, war es so heiss, dass wir sofort in ihren Pool sprangen. Nach drei Stunden im Pool musste Susanna uns raus holen, da die anderen Gäste bald kommen würden. So gingen wir in unsere Zimmer und kleideten uns um. Ich wollte ein kurzes Kleid zusammen mit Jeans anziehen, doch es war so dermassen heiss, dass ich die Jeans wegliess. Ich kam mir so seltsam vor, da ich in der Schweiz fünf Pullover über einander anhaben würde und hier nur so ein knappes Kleidchen. Unten ging ich in die Küche, um noch etwas mitzuhelfen. Als Susanna und Gerardos ganze Familie zusammen war, gab es Abendbrot. Es war lecker!
Um Mitternacht rannten wir alle auf den Balkon, um all die verschiedenen Feuerwerke anzuschauen. Beinahe jede Familie hat ein Feierwerk organisiert, dass heisst, es waren ganz schön viele. Das war eine herrliche Aussicht. Alle prosteten miteinander an und wünschten sich frohe Weihnachten. Nach den Feuerwerken ging es in einer Hektik ums Geschenke Auspacken. Die Freude in all den Gesichtern zu sehen, stimmte mich glücklich. Nachdem alle Geschenke verteilt waren, machten wir unser eigenes, munziges Feuerwerk. Mit den Feuerwerken zusammen liessen wir kleine Heissluftballons fliegen. Zu dieser Tradition gehört auch, dass man sich etwas wünscht. Später spielten Susannas Neffen noch etwas Musik und Nico sang dazu. Es klang toll mit dem Schlagzeug, der Gitarre, dem Bunga Trömmelchen und dazu Nicos Stimme. Um 4.00 Uhr morgens verabschiedeten sich alle von einander und wir gingen schlafen. Für mich war das nicht wirklich wie Weihnachten. Das Klima war so verwirrend. Das Fest erinnerte mich an den 1. August in der Schweiz.
Am nächsten Tag gingen wir alle zusammen in die Kirche. Es lag eine schöne Atmosphäre in der Luft - alles war so unendlich friedlich. Ich gehe ja sonst nie zur Kirche und werde es (glaube ich) in Zukunft auch nicht tun. War trotzdem schön.
Trotz den vielen Unterschieden waren es extrem schöne und fröhliche Weihnachten.

Seid lieb gegrüsst Jil

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